Diese Villa des einst reichsten Mannes Amerikas hat eine tragische Titanic-Verbindung
Faszinierende Einblicke in Lynnewood Hall
Dieses neoklassizistische Meisterwerk gilt als eines der größten noch existierenden Herrenhäuser des Gilded Age, einer wirtschaftlichen Blütezeit Ende des 19. Jahrhunderts in den USA. Lynnewood Hall in Philadelphia zählte einst zu den schönsten Anwesen im Bundesstaat Pennsylvania, doch wegen einer tragischen Familiengeschichte verfiel die prächtige Villa. Hier schauen wir hinter die alte Fassade und verraten, was das Gebäude mit der Titanic und mit Geheimtunneln zu tun hat ...
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Die Entstehung von Lynnewood Hall
Lynnewood Hall wurde zwischen 1897 und 1900 für den US-amerikanischen Transportunternehmer und Kunstsammler Peter Arrell Browne Widener erbaut, der einer der Investoren des Unglücksschiffs RMS Titanic war. Das Anwesen befand sich ursprünglich auf einem 195 Hektar großen Grundstück im Elkins Park in Montgomery County, Pennsylvania.
John Singer Sargent / Wikimedia [Public domain]
Der Herr des Hauses
Widener, der Herr des Hauses, gilt heute als einer der reichsten Personen in der Geschichte Amerikas. Sein Reichtum und makelloser Geschmack spiegeln sich in der prächtigen Gestaltung seines ehemaligen Wohnhauses wider. Dieses Porträt wurde von John Singer Sargent gemalt, der damals zu den renommiertesten Künstlern des Landes zählte.
Aus Trauer erbaut
Trotz seiner Pracht hatte das Herrenhaus, das hier auf einer Aufnahme von Fotograf Leland Kent von „Abandoned Southeast“ zu sehen ist, einen traurigen Anfang. Widener hatte seine Frau Hannah 1896 bei einem Unfall mit der Jacht der Familie vor der Küste von Maine verloren. In seiner Trauer zog Widener aus dem Stadthaus an der Broad Street in Philadelphia aus und schuf einen prächtigen Familiensitz auf dem Land. Allerdings war das Schiffsunglück nicht das einzige, das die Familie erleben sollte…
Frank Johnson at BHHS Fox & Roach / Wikimedia [Public domain]
Entworfen von Architekt Horace Trumbauer
Widener bat den US-amerikanischen Architekten Horace Trumbauer, ihm ein neues Zuhause zu entwerfen – einen Ort, an dem er und seine Kinder sich wohlfühlen konnten. Mit einer Wohnfläche von 6.500 Quadratmetern wurde Lynnewood Hall aus Kalkstein in einer T-Form erbaut, die auf diesem ursprünglichen Grundriss zu sehen ist.
Große Ambitionen
Trumbauer ließ sich für den Entwurf des Anwesens angeblich von zwei architektonischen Meisterwerken inspirieren: den Landhäusern Prior Park im englischen Bath und Ballingarry im US-amerikanischen New Jersey. Auf diesem Bild ist die Fassade seines Werks zu erkennen, die es durchaus mit den prächtigsten Herrenhäusern der Welt aufnehmen kann.
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Ein Acht-Millionen-Dollar-Anwesen
Auch von der Rückseite ist die Pracht von Lynnewood Hall zu erkennen. Das Anwesen bestand aus 110 Zimmern, davon 55 Schlafzimmer und 20 Badezimmer, sowie einer Kunstgalerie und einem Ballsaal für 1.000 Gäste. Der Bau soll damals bereits acht Millionen US-Dollar gekostet haben.
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Wie ein königlicher Palast
Das Haus war Wideners Ein und Alles, weshalb er es nur mit den feinsten Möbeln einrichtete. Zur Blütezeit hatte er 37 Hausangestellte, sowie weitere 60 Gehilfen, die sich um den weitläufigen Garten kümmerten. Der Eigentümer ging zweifellos davon aus, dass das Anwesen jahrhundertelang in Familienbesitz bleiben würde – doch dazu kam es leider nicht...
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Seide, Samt und Gold
Widener liebte Kunst und teure Antiquitäten. Die Zeitung „Philadelphia Inquirer“ beschrieb die Räume des Anwesens einmal als „von Seide, Samt und Vergoldungen durchtränkt“. Die Räume seien mit Stühlen aus dem Palast Ludwigs XV. eingerichtet gewesen, sowie mit Perserteppichen, chinesischem Porzellan und Malereien von Raffael, Rembrandt, El Greco, Van Dyck und Donatello.
Die Eingangshalle
Architekt Trumbauer beauftragte zwei Innenarchitekten mit der Gestaltung von Lynnewood Hall, Jules Allard et Fils und William Baumgarten. Das Herrenhaus ließ sich durch zwei Türen betreten, die eine mit Bronze- und die andere mit Goldbeschichtung. Dahinter befand sich die spektakuläre Eingangshalle.
Erhalten gebliebene Schönheit
In der extravaganten Halle gab es Säulen im Renaissancestil und eine zentrale Treppe, die an einen Königspalast erinnert. Dieses Foto zeigt den Treppenaufgang mit der Eingangshalle heute. Die Halle ist so gut erhalten wie sonst kaum ein anderer Raum in der Villa. Allerdings hatte die Eigentümerfamilie von all dem Luxus damals wenig, wie wir noch herausfinden werden...
Kunstvolle Architektur
Auf diesem Foto, das einen der Korridore zur Eingangshalle zeigt, ist zu erkennen, wie kunstvoll das Mauerwerk des Hauses gestaltet wurde. Die Säulen und Bogengänge scheinen nahezu unversehrt. Angeblich wird die Villa heute von einem Hausmeister und seinen Hunden bewacht, um Vandalen fernzuhalten.
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Außergewöhnliche Einrichtung
Zu den auffälligsten Räumen zählt das von Baumgarten entworfene Speisezimmer, das einst mit französischem Nussbaumholz vertäfelt und später mit grün-weißem Marmor verziert war. Darin befanden sich unter anderem zwei Gobelinteppiche sowie eine Büste mit dem Titel „Grand Condé“, die den Fürsten Ludwig II. von Bourbon (1621-1686) zeigt.
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Die Erben von Lynnewood Hall
Widener und seine Familie zogen 1900 in Lynnewood Hall ein, lebten aber nur 15 Jahre in der Villa. Widener starb im November 1915 im Alter von 80 Jahren nach anhaltenden gesundheitlichen Problemen auf dem Anwesen. Sein ältester Sohn, George Dunton Widener Sr., hätte das prächtige Herrenhaus eigentlich erben sollen. Allerdings hatte die Familie drei Jahre zuvor eine Tragödie ereilt...
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Die Verbindung zur Titanic
Widener war einer der Investoren des legendären Passagierschiffs RMS Titanic. 1912 hatten sein Sohn George, dessen Frau Eleanor und Sohn Harry, geplant, nach einem Familienurlaub in Europa auf der Jungfernfahrt des Schiffes nach Hause zu reisen. George soll an Bord eine luxuriöse Dinnerparty veranstaltet haben, um die Pracht des Schiffes (und die Investition seines Vaters) zu feiern. An der Veranstaltung nahm auch der Kapitän der Titanic, E.J. Smith, teil. Dieser verließ die Feier wegen einer Eisbergwarnung allerdings vorzeitig…
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Die Titanic-Katastrophe
Als die Titanic noch in der gleichen Nacht einen Eisberg rammte und auf den Grund des Nordatlantiks sank, kamen sowohl George (links) als auch Harry (rechts) ums Leben. Von den schätzungsweise 2.224 Menschen an Bord starben mehr als die Hälfte – eine der verheerendsten Schiffskatastrophen der Geschichte. Von der Familie überlebte lediglich Eleanor, die es in eines der wenigen Rettungsboote schaffte.
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Ein Haus der Kunst
Durch ihren frühzeitigen Tod konnten also weder George noch Harry Lynnewood Hall erben. Damit ging das Anwesen sowie Wideners geschätztes Vermögen von rund 60 Millionen US-Dollar an dessen einzig verbliebenen Sohn Joseph. Joseph teilte die Liebe seines Vaters zur Kunst und machte die Privatsammlung der Familie zwischen 1915 und 1940 der Öffentlichkeit zugänglich.
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Der Prachtraum des Hauses
Nach dem Untergang der Titanic wurde die Bibliothek von Lynnewood Hall in einen extravaganten Ballsaal verwandelt. Mit einer Fläche von 237 Quadratmetern war der Raum der größte des Hauses. Die Wände waren mit Nussbaumholz vertäfelt und überall gab es Blattgoldverzierungen, darunter auch die mit Stuckdecke. Dieses Foto zeigt die ursprüngliche Einrichtung des Raumes.
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Die Kunstgalerie
Dieses alte Foto zeigt die Kunstgalerie vor ihrer Öffnung für Besucher. Die Sammlung wurde zunächst von Widener und später von dessen Sohn Joseph kuratiert. Zur Zeit des Gilded Age galt sie als die bedeutendste Privatsammlung europäischer Meisterwerke weltweit.
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Die Kunstsammlung
Von 1915 bis 1940 konnte die spektakuläre Sammlung nach Vereinbarung besichtigt werden. 1940 stiftete Joseph Widener der National Gallery of Art in Washington mehr als 2.000 Werke, darunter Skulpturen, Gemälde und Porzellanwaren. Der Wert der Sammlung betrug damals 19 Millionen US-Dollar.
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Die Gärten von Gréber
Die damals perfekt gepflegten Gärten des Anwesens umfassten stolze 195 Hektar. 1916 war der französische Landschaftsarchitekt Jacques Gréber mit der Neugestaltung des Grundstücks um Lynnewood Hall beauftragt worden.
Die Gärten von Gréber
Gréber schuf einen Rosengarten und eine Brunnenanlage sowie eine lange Auffahrt zum Herrenhaus, über die Gäste königlich willkommen geheißen wurden. Die Gärten füllte der Architekt mit Statuen, die die Eleganz des Anwesens betonen sollten.
Beginn des Verfalls
Als Joseph 1943 verstarb, wollte keines seiner Kinder die Verantwortung für Lynnewood Hall übernehmen. Das Anwesen wurde aufgegeben und dem Verfall überlassen. Wäre die Titanic nicht gewesen, hätte die Prachtvilla noch heute im Besitz der Familie Widener sein können. Stattdessen kaufte 1948 ein Bauunternehmer das Anwesen zu einem erstaunlich niedrigen Preis von nur 130.000 US-Dollar.
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Der erste Eigentümerwechsel
1952 wurde Lynnewood Hall für 192.000 US-Dollar an ein theologisches Glaubensseminar weitergegeben. Der neue Eigentümer verkaufte allerdings einen Großteil der prächtigen Einrichtung sowie 142 Hektar des Grundstücks, sodass heute nur noch 14 Hektar übrig sind.
Ausverkauf der Schätze
Um Geld einzutreiben, verkaufte das Glaubensseminar auch Teile der Innenausstattung des Hauses, darunter sogar Kaminsimse, Walnussholzvertäfelungen und seltene Gartenobjekte. Zum Beispiel tauchte 2006 ein französischer Brunnen mit Bronzefiguren bei einer Auktion auf, den Architekt Gréber gestaltet hatte.
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Der Nation gestiftet
Besucher der National Gallery of Art in Washington bekommen den Wandteppich „Traum von Rinaldo“ zu sehen, der 1751 von Rokoko-Künstler François Boucher gestaltet worden war. Das Werk hing einst in der Eingangshalle von Lynnewood Hall. 1903 hatte der Maler John Singer Sargent ein Porträt von Joseph Wideners Frau Ella Pancoast vor dem Wandteppich angefertigt.
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Eine Kopie der Kunstgalerie
Tatsächlich versuchte die National Gallery of Art sogar, den Grundriss und den Stil der ursprünglichen Galerie in Lynnewood Hall zu Ehren von Widener zu kopieren. So ziert den Raum ein großer Banketttisch in der Mitte, den Wandteppiche und Gemälde umgeben. Die Werke wurden alle von der Familie gestiftet.
Die Kunstgalerie heute
Heute ist die Kunstgalerie jedoch nur noch ein Schatten ihrer selbst. Da jegliche Kunstwerke entfernt wurden, ist nur noch ein leerer Raum übrig. Die hübsche Glasdecke scheint jedoch noch intakt zu sein.
Leere Räume
Vom Luxus zum Verfall: Die anderen Räume ereilte das gleiche Schicksal. Auch sie sind nur noch eine leere Hülle. Die prunkvolle Einrichtung wurde im Laufe der Jahrzehnte entfernt und verkauft.
Der Ballsaal heute
Wie diese aktuelle Aufnahme von 2021 zeigt, ist der ehemalige Ballsaal heute in einem erstaunlich guten Zustand. Die vergoldete Decke ist noch immer erhalten, bedarf aber sicherlich einer Restauration. Den Wow-Faktor hat sie aber immer noch!
Die Badezimmer
Auf diesem Bild ist eines der 20 Badezimmer des Hauses zu sehen. Zwar ist der Raum inzwischen etwas verfallen, doch könnte er mit ein wenig Zuwendung wieder in altem Glanz erstrahlen.
Die Schlafzimmer
Trotz des deutlichen Verfalls wirkt dieses Schlafzimmer – eines von insgesamt 55 – noch immer herrschaftlich. Von der Stuckleiste an der Decke über die doppelte Balkontür bis hin zu den königlich wirkenden Möbeln erinnert der Raum an die Pracht von damals.
Relikte von damals
In den Räumen finden sich noch immer zahlreiche Gegenstände aus vergangenen Zeiten. Diese Koffer zum Beispiel scheinen nur darauf zu warten, wieder mit ihrem Besitzer vereint zu werden. Zu Glanzzeiten des Gilded Age beherbergte Lynnewood Hall Hunderte von Gästen aus der amerikanischen Oberschicht. So sollen etwa der Geschäftsmann William Kissam Vanderbilt, der Erfinder Frank A. Seiberling und der Unternehmer Harvey Samuel Firestone auf dem Anwesen zu Gast gewesen sein.
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Architektonisches Meisterwerk
Auf dem Instagram-Account von Lynnewood Hall werden immer wieder faszinierende Bilder und Geschichten des Gebäudes geteilt. Auf diesen beiden Aufnahmen kommen die kunstvollen Details des Anwesens zum Vorschein, sei es das schmiedeeiserne Treppengeländer mit seinen eleganten Schnörkeln oder aber die Pracht der Eingangshalle.
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Kampf um den Erhalt von Lynnewood Hall
Die Größe dieses Salons mit seinen Stuckdecken kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Villa in einem schlechten Zustand befindet. 2003 wurde Lynnewood Hall in eine Denkmalliste aufgenommen, die sich für den Erhalt historischer Gebäude in Philadelphia einsetzt. Zudem versucht eine Kampagne das alte Anwesen zu retten, das heute zu den größten historischen Gebäuden in den Vereinigten Staaten zählt. Wegen seiner außergewöhnlichen Architektur wird es auch als „das letzte Versailles der USA“ bezeichnet.
Das ehemalige Schwimmbad
Hilfe könnte das alte Herrenhaus mehr als gebrauchen – wie schlecht es um das ehemalige Schwimmbad steht, ist hier zu sehen. 1910 befanden sich neben dem Becken ein damals hochmoderner Squash-Platz und mehrere Umkleidekabinen. Später erzeugte das Anwesen seinen eigenen Strom, Wasser wurde aus einem Rückhaltebecken zum Haus geleitet. Und Lynnewood Hall hat noch mehr zu bieten als prächtige Räume. Ein Geheimnis versteckt sich bis heute unten im Keller…
Der Geheimtunnel
Als sich der Fotograf Leland Kent von Abandoned Southeast auf dem Anwesen umsehen durfte, stieß er im Keller der Villa auf diesen mysteriösen Geheimtunnel. Zu welchem Zweck die unterirdischen Gänge genau gebaut wurden, ist nicht bekannt. Einer Vermutung nach konnten die Hausangestellten so diskret die Wideners und ihre Gäste bedienen.
Der Geheimtunnel
Der Tunnel verzweigt sich in mehrere Richtungen, vermutlich zum Kutschen- und zum Pförtnerhaus des Anwesens. Bei seiner Besichtigungstour bekam Fotograf Kent nur wenige Meter der Geheimgänge zu sehen, die sich in einem sehr schlechten Zustand befinden. Der Schutt zeigt deutlich, dass sich hier seit Langem niemand mehr durchgewagt hat.
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Die vielen Verkaufsversuche
Lynnewood Hall und seine Geheimnisse standen im Laufe der Jahre immer wieder zu Verkauf. 2014 lag die Preisforderung nach mehreren Verkaufsversuchen bei 20 Millionen US-Dollar. Im Mai 2017 war die Villa dann für 17,5 Millionen US-Dollar erneut auf dem Immobilienmarkt, bevor der Preis auf 16,5 Millionen US-Dollar gesenkt wurde.
Pläne unbekannt
2017 wurde erneut eine Verkaufsanzeige mit einem Preis von elf Millionen US-Dollar aufgegeben. Mehr als zwei Jahre lang stand das Anwesen zum Verkauf, bevor die Anzeige wieder verschwand. Ob sich ein Käufer gefunden hat, ist allerdings nicht bekannt. Der lokalen Nachrichtenplattform Hidden City zufolge ist der derzeitige Eigentümer Mitglied der Koreanischen Presbyterianischen Kirche von New York, doch was seine Absichten mit Lynnewood Hall sind, ist unklar.
Neue Hoffnung für Lynnewood Hall
Es gibt aber neue Hoffnung für das historische Herrenhaus. Seit Kurzem setzt sich eine neue Stiftung für den Erhalt von Lynnewood Hall ein. Ziel der sogenannten Lynnewood Hall Preservation Foundation ist es, das Gebäude zu erwerben und seinen früheren Glanz wiederherzustellen. Dafür haben sich Privatpersonen aus ganz Amerika zusammengeschlossen.
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Neue Stiftung setzt sich für Erhalt ein
Die Lynnewood Hall Preservation Foundation arbeitet nach eigenen Angaben eng mit dem Eigentümer des Herrenhauses zusammen, der den Mitgliedern demnach regelmäßig Zutritt zum Grundstück und Gebäude gewährt. Bei ihren Besuchen halten die Freiwilligen der Stiftung fest, was renoviert werden muss, und führen wichtige Instandhaltungsarbeiten durch. Wie viel Geld für die Restaurierung benötigt wird, hat die Stiftung noch nicht festgelegt. Doch sind die Mitglieder der Meinung, dass Lynnewood Hall sehr wohl restauriert werden kann und keine Ruine ist.
Geheimzimmer entdeckt
Noch immer verbirgt das alte Herrenhaus viele Geheimnisse. Bei ihrer Bestandaufnahme ist die Stiftung bereits auf einige erstaunliche Überraschungen gestoßen. So kamen in der Nähe der Schlafzimmer etwa 14 versteckte Safes zum Vorschein. Und sogar ein Geheimzimmer beherbergt Lynnewood Hall, das nicht auf dem Originalgrundriss verzeichnet ist. Gut möglich, dass im Zuge der weiteren Restaurierungsarbeiten noch viele weitere Entdeckungen in dem großen Gemäuer gemacht werden...
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Investoren gesucht
Die Stiftung ist auf der Suche nach „denkmalbewussten Investoren“, um die Restaurierung zu finanzieren. Um das Anwesen auf nationaler Ebene zu schützen, arbeiten die Mitglieder außerdem daran, Lynnewood Hall auf die amerikanische Denkmalliste „National Register of Historic Places“ zu setzen. Eines ist allerdings sicher: Für den Erhalt des alten Herrenhauses wird eine erhebliche Summe Geld benötigt. Experten schätzen, dass eine Renovierung etwa 50 Millionen US-Dollar kosten würde. Geschichte hat eben ihren Preis.
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