Selbstversorger in der Wildnis: Diese Menschen haben sich ihren Traum verwirklicht
Wohnen im Einklang mit der Natur
Immer wieder gibt es Menschen, die sich von der modernen Zivilisation zurückziehen, um im Einklang mit der Natur zu leben. Ein Häuschen in aller Abgeschiedenheit mit nur dem Allernötigsten kann seinen Charme haben, sei es die Blockhütte in den Bergen oder das Tiny House im Wald. Hier geben wir einen Einblick in den naturverbundenen Lebensstil von Hardlinern und Selbstversorgern in der Wildnis. Klicken oder scrollen Sie sich durch ...
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Shawns Selbstversorgerhütte in Ontario, Kanada
In der verschneiten Wildnis Kanadas versteckt sich die Hütte von Shawn James. Der Naturliebhaber und Selbstversorgercoach lebt hier mit seinem Hund und manchmal auch seiner Frau und seiner Tochter, die allerdings nicht ganz so scharf auf ein Leben in der Wildnis sind. Shawn führt ein abgeschiedenes Leben, für das er sich auf seine Überlebenskünste verlässt. Auf YouTube und seiner eigenen Webseite „My Self Reliance“ teilt er seinen ungewöhnlichen Lebensstil mit der Welt.
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Shawns Selbstversorgerhütte in Ontario, Kanada
In der Hütte ist es durch den Holzofen, den Shawn zum Heizen und Kochen nutzt, gemütlich und warm. 2017 begann der Naturfreund mit dem Bau seiner Behausung, die er per Hand ohne jegliches elektrisches Gerät aus Baumstämmen errichtete. Beeindruckend!
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Shawns Selbstversorgerhütte in Ontario, Kanada
Mit einer Art Metallspachtel erntet Shawn Ahornsaft von den Bäumen, die um die Hütte herum wachsen. Er weiß inzwischen genau, wann die richtige Zeit und die richtige Temperatur dafür ist. Der süße Saft kann direkt nach der Ernte vom Ahorn getrunken werden. Seinen eigenen Sirup kocht Shawn über offenem Feuer und füllt ihn danach in Gläser ab.
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Shawns Selbstversorgerhütte in Ontario, Kanada
An diesem Tisch teilt Shawn seine Mahlzeiten mit der Familie, wenn diese zu Besuch kommt. Meistens wird das gekocht, was es im Wald zu finden gibt. Doch als süße Leckerei gibt es auch mal Pfannkuchen, natürlich mit dem selbst gemachten Ahornsirup.
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Shawns Selbstversorgerhütte in Ontario, Kanada
Im Wald zu leben mag idyllisch klingen, aber die Realität ist alles andere als ein Spaziergang. Der Alltag besteht aus Holzhacken, Feuer machen und dem Sammeln von Essbarem, egal, bei welchem Wetter. Seine Hündin Cali leistet Shawn bei seinen Streifzügen durch den Schnee stets Gesellschaft, wie in den vielen Videos zu sehen ist.
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Der Hof von Gary und Shelly auf dem Land, USA
In diesem abgeschiedenen Haus leben Gary und Shelly mit ihren vier Kindern Bree, Garen, Bryson und Shae. Als Shelly eine schwere Lebensmittelintoleranz entwickelte, begann die Familie damit, einen natürlicheren Lebensstil zu führen. Der nächste Schritt war die Viehzucht. Auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück entschieden sie sich, noch einen Schritt weiter zu gehen und ihren eigenen nachhaltigen Hof zu bauen.
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Der Hof von Gary und Shelly auf dem Land, USA
Die Familie hat ihr Haus selbstgebaut und vergrößert es weiter. Obwohl die Sechs einen sehr einsamen Lebensstil führen, lieben sie das Internet und teilen ihre Erfahrungen bei YouTube und auf ihrer eigenen Webseite.
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Der Hof von Gary und Shelly auf dem Land, USA
Der offene Wohnbereich umfasst auch die Essecke, in der die Familie zum Essen und sich Unterhalten zusammen kommt. Gekocht wird über offenem Feuer. Obst und Gemüse trocknet die Familie in der Sonne, um es haltbar zu machen. Alle elektrischen Geräte werden durch Solarenergie betrieben.
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Der Hof von Gary und Shelly auf dem Land, USA
Trotz der „Back-to-Basics“-Philosophie ist der Hof durchaus modern ausgestattet. Besonders stolz ist die Familie auf den maßgefertigten Waschtisch mit Spiegel im Badezimmer.
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Der Hof von Gary und Shelly auf dem Land, USA
Um das Haupthaus hat die Familie mehrere kleinere Hütten errichtet, in die die Kinder mit zunehmendem Alter zogen. In diesem rosafarbenen Häuschen lebt die jüngste Tochter Shae. Ihr Wunsch war ein Balkon, von dem sie die Sterne beobachten kann, und genug Platz für ihr Schlagzeug. Vor Kurzem hat Garen auch seinen Transporter umgebaut.
Agafias Hütte in Sibirien, Russland
In den 1930er-Jahren flüchtete die Familie Lykow in die Berge von Sayan, wo sie sich 260 Kilometer von der Zivilisation entfernt ihr neues Zuhause baute. In der abgeschiedenen Hütte in Sibirien kam damals Agafia Lykow zur Welt, die 76 Jahre später noch immer darin lebt. Ihr bescheidenes Leben in der Wildnis teilte sie für eine Dokumentation mit dem „VICE“-Magazin.
Agafias Hütte in Sibirien, Russland
Agafias Zuhause ist nur mit dem Allernötigsten ausgestattet. Fließendes Wasser oder Elektrogeräte gibt es nicht. Tag für Tag kümmert sich die alte Dame um ihr Vieh, sammelt Nahrung und geht Fischen. Damit sie kochen kann, muss sie Feuerholz hacken und es nach Hause tragen. Wilde Bären verschreckt sie mit einer notdürftig gebauten Trommel.
Agafias Hütte in Sibirien, Russland
Agafias Habseligkeiten und Einrichtungsgegenstände sind simpel und müssen nützlich sein. In einer Stadt leben möchte die 76-Jährige nicht, obwohl das Leben in der Wildnis nicht einfach ist. Dennoch ist sie für alle Eventualitäten bestens gerüstet. Nicht einmal ein Besuch von der russischen Raumfahrtbehörde, bei dem sie 2019 vor möglichen herabstürzenden Trümmerteilen nach einem Raketenstart gewarnt wurde, konnte sie verschrecken.
Agafias Hütte in Sibirien, Russland
Agafia ist sehr religiös. Zu ihrer spärlichen Einrichtung in der Hütte zählt neben einigen Erinnerungsstücken auch ein 400 Jahre altes Gebetsbuch. Jeden Morgen steht Agafia vor Sonnenaufgang auf und betet, bevor sie den Tag beginnt.
Agafias Hütte in Sibirien, Russland
Ohne Bus, Auto oder jegliche Art von Transportmittel in der Nähe bewegt sich Agafia zu Fuß oder auf Skiern fort. Das selbstgemachte Paar klemmt sie sich bei Schnee unter die Schuhe und transportiert so Holz, Essen und Wasser.
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Die „Gridlessness“-Hütte in British Columbia, Kanada
Im Norden von British Columbia leben Jeff und Rose mit ihren fünf Töchtern in diesem idyllischen Holzhäuschen. Für umgerechnet nur rund 22.000 Euro hat sich die Familie die Hütte mitten in der Natur gebaut, wo sie ein schuldenfreies und naturverbundenes Leben führt. Ihre Abenteuer teilen die Sieben auf ihrem YouTube-Kanal Gridlessness.
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Die „Gridlessness“-Hütte in British Columbia, Kanada
Das Wohnzimmer wirkt rustikal aber gemütlich, wie eine Dokumentation von „Exploring Alternatives“ zeigt. Lassen Sie sich aber nicht von den spartanisch wirkenden Deckenbalken in die Irre führen – in der Hütte gibt es sogar Strom für Waschmaschine, Toaster und Telefon, so wie in jedem anderen Haus auch. Der Unterschied zu vielen anderen Häusern ist jedoch, dass die Familie ihre eigenen Solarkollektoren auf dem Dach hat und der Dieselgenerator deshalb nur in Notfällen – weniger als 40 Stunden im Jahr – gebraucht wird.
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Die „Gridlessness“-Hütte in British Columbia, Kanada
Fließendes Wasser gibt es allerdings nicht. Stattdessen wird das Regenwasser aufgefangen und unterirdisch gelagert, von wo es in Eimern ins Haus getragen werden kann. Trinkqualität erhält es durch ein Filtersystem, für die Waschmaschine wird es auf einem Holzofen erhitzt. Ihre Töchter unterrichten Jeff und Rose zu Hause an dem Tisch, an dem sie auch zum Essen und Unterhalten zusammen kommen.
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Die „Gridlessness“-Hütte in British Columbia, Kanada
Im Haus gibt es drei Schlafzimmer, eines davon hat ein Doppelbett für die Eltern. Die beiden ältesten Töchter teilen sich dieses Zimmer, ihre drei jüngeren Schwestern schlafen in einem ähnlichen Raum. Ohne Anbindung an die Kanalisation verwendet die Familie umweltfreundliche Komposttoiletten, in die nach der Benutzung Sägemehl gestreut wird.
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Die „Gridlessness“-Hütte in British Columbia, Kanada
Auf den 16 Hektar Land rund um die Hütte kann die Familie reiten, jagen oder zusammen fischen gehen. In ihrem Garten baut sie ihr eigenes Gemüse an und stellt Honig her – einen Supermarkt brauchen die Naturfreunde nicht.
Sallys Rundhaus in Yukon, Kanada
Dieses kleine runde Häuschen hat sich Sally Wright in der verschneiten Wildnis von Yukon gebaut. Die Naturliebhaberin träumte schon lange vom Leben in aller Abgeschiedenheit und begleitete den Bau mit der Kamera.
Sallys Rundhaus in Yukon, Kanada
Das Haus besteht aus Fichtenholz, wobei Sally komplett auf bereits abgestorbene Bäume zurückgriff. Ihr Baumaterial sammelte sie in einem 150 Meter großen Radius um das Grundstück herum, auf dem sich nun das Haus befindet.
Sallys Rundhaus in Yukon, Kanada
In die Wände sind Glasflaschen eingemauert, die Licht hindurch lassen und dekorativ aussehen. Da Sally 60 Kilometer von der Zivilisation und dem Stromnetz entfernt lebt, gewinnt sie ihre Energie durch Solarzellen auf dem Dach. Kleine Elektrogeräte wie zum Beispiel LED-Lampen und einen Laptop kann sie so ohne Probleme nutzen.
Sallys Rundhaus in Yukon, Kanada
Die abgeschiedene Lage des Häuschens wirkt zwar idyllisch, stellt aber auch ein logistisches Problem dar. Wenn Sally einkaufen will, muss sie sich einen Wagen in die nächstgelegene Stadt teilen, die mehr als drei Stunden entfernt ist.
Sallys Rundhaus in Yukon, Kanada
Das Haus wird mit dem gleichen Material beheizt, aus dem es auch gebaut wurde: Fichtenholz aus abgestorbenen Bäumen. Der Holzofen hält die kleine Hütte auch bei Schnee und Eis warm und gemütlich. Trinkwasser gewinnt Sally, wie hier zu sehen aus, aus einem zugefrorenen See in der Nähe. Dafür muss sie ein Loch ins Eis bohren, das Wasser in mehrere Kanister abfüllen und diese nach Hause transportieren.
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Ariels Tiny House in Wyoming, USA
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Ariels Tiny House in Wyoming, USA
Das Tiny House ist clever gestaltet, damit der Platz optimal genutzt werden kann. Der Herd in der Küche ist mit einer Gasflasche verbunden, die sich draußen befindet. Geheizt wird mit einem Holzofen. Alle anderen Geräte sind an Strom angeschlossen, der durch Solarenergie gewonnen wird.
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Ariels Tiny House in Wyoming, USA
Der Sitzbereich lässt sich im Handumdrehen in ein doppeltes Gästebett verwandeln. Stauraum gibt es reichlich, wie zum Beispiel Regale unter dem Dach und Boxen unter der Sitzbank. Der Esstisch kann, wenn er nicht gebraucht wird, einfach umgeklappt werden.
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Ariels Tiny House in Wyoming, USA
Im Winter kann sich Ariel oben in ihrem Schlafbereich unter dem Dach einkuscheln. Er ist erstaunlich geräumig und hat eine Matratze für zwei Personen. Unter dem Bett gibt es weiteren Stauraum.
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Ariels Tiny House in Wyoming, USA
Tag für Tag in dem kleinen Häuschen zu leben, ist jedoch nicht so einfach. Ariel muss immer wieder Schnee schippen gehen, damit unter anderem die Abzüge für den Herd nicht verdeckt werden. Wenn sie fließendes Wasser braucht, muss sie die Tanks draußen auffüllen. Im Sommer kann Ariel dafür direkt vor der Tür grillen.
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Kazchi-Säule, Imeretien, Georgien
Auf nichts trifft die Bezeichnung „Wohnort der Extreme“ besser zu als auf die Kazchi-Säule im Westen Georgiens. Auf der frei stehenden Felsnadel, die 30 Meter in die Höhe ragt, wurde im 6. bis 8. Jahrhundert eine Kirche mit Grabkammer und Hütte erbaut. In der Region Imeretien ist die Kalkstein-Klippe ein Wahrzeichen. Bis vor Kurzem lebte darauf noch mehr als 20 Jahre lang ein frommer Mönch.
Kazchi-Säule, Imeretien, Georgien
Pater Maxime Qavtaradze war der einzige und letzte Bewohner der Felssäule. Für den Dokumentarfilm „Upon this Rock“ ließ er sich von einem Kamerateam begleiten. Seit dem 14. Jahrhundert war die Kazchi-Säule unbewohnt gewesen, doch dann belebte der Mönch die religiöse Tradition des Säulenheiligen wider, einer spirituellen Person, die zum Zeichen ihrer Hingabe zu Gott auf einer Säule lebt. Der Aufstieg über eine Leiter zur Spitze des Felsens dauert rund 20 Minuten. Vorräte gelangen über einen Flaschenzug nach oben.
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Kazchi-Säule, Imeretien, Georgien
Die Kazchi-Säule liegt in einer sehr abgeschiedenen Gegend, ist aber nicht völlig isoliert vom Rest der Welt. Am Fuße des Felsens befindet sich ein Kloster, in dem Mönche und junge Männer Zuflucht finden. Pater Maxime besuchte die Männer ein- bis zweimal pro Woche, um ihnen Hilfe anzubieten. Bevor er zu Gott fand, war der Mönch selbst vom Weg abgekommen und hatte im Gefängnis gesessen, wie er dem Fotografen Amos Chapple 2013 in einem Interview erzählte.
Kazchi-Säule, Imeretien, Georgien
Jeden Tag pilgern die Mönche vom Kloster zur Kirche an der Spitze der Felssäule, um zu beten. Im Kloster leben sie in einfachen Verhältnissen. Hier ist zu sehen, wie Pater Maxime mit den Männern zusammen das Brot bricht. Das Esszimmer ist bescheiden eingerichtet, nur ein paar Tonkrüge sind vor den kargen Gipswänden zu sehen.
Kazchi-Säule, Imeretien, Georgien
In den ersten zwei Jahren auf der Kazchi-Säule schlief Pater Maxime in einem Kühlschrank, um sich vor der Kälte zu schützen. Dann errichtete er eine Hütte, in der er ein bescheidenes Leben führen konnte. Der Mönch baute die verlassene alte Kirche wieder auf und verschönerte den Gebetsraum mit farbenfrohen religiösen Wandmalereien. Bis heute gilt die Säule als heilig. Nur Geistliche dürfen sie besteigen.
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