Haben Sie sich je gefragt, wie es wohl wäre, in einem von Donald Trumps berühmten Gebäuden zu wohnen? Der ehemalige US-Präsident hat sein Vermögen mit Immobilien gemacht und verfügt über eine Reihe luxuriöser Häuser auf der ganzen Welt, die der Trump Organization gehören, von ihr verwaltet oder lizenziert werden. Die Gebäude locken ihre wohlhabenden Mieter mit einer Reihe exklusiver Extras, von Privatjets bis hin zu hauseigenen Tempeln. Hier verraten wir, wer in Trumps Immobilien wohnt und dort welche Annehmlichkeiten genießt – und was das Ganze kostet.
Zumindest in den USA sind die Preise der Trump-Apartments im letzten Jahr auf ein 15-Jahres-Tief gefallen. Schuld daran ist eine Kombination aus der Corona-Pandemie und dem fragwürdigen Image des ehemaligen Präsidenten, der noch mehr polarisiert, seit seine Anhänger im Januar 2021 das Kapitol stürmten. Viele potenzielle Käufer hat das abgeschreckt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es Wohnungen in Trumps Gebäuden aktuell fast zum Schnäppchenpreis gibt.
Eine Analyse der Nachrichtenagentur Associated Press von mehr als 4.000 Transaktionen in den letzten 15 Jahren, die elf Trump-Gebäude in New York, Chicago, Las Vegas und Honolulu berücksichtigt, hat ergeben, dass der Quadratmeterpreis im Durchschnitt auf rund 14.300 Euro gefallen ist – der niedrigste Wert seit 2006. Gute Deals sind damit definitiv zu haben, auf der anderen Seite dürfte es schwierig werden, die Immobilie im Fall des Falles wieder zu verkaufen.
Für rund 500.000 Euro sind aktuell Einzimmerwohnungen im Trump Palace in New York zu erstehen. Im indischen Trump Tower Kolkata, der sich gerade im Bau befindet, können Sie sich für denselben Betrag eine schicke Wohnung sichern. Tribeca, der indische Mitentwickler, bezeichnet dieses spezielle Projekt als das erschwinglichste aller bisherigen Trump-Immobilien.
Natürlich, für die größten und prestigeträchtigsten Wohnungen der Welt müssen Sie schon um einiges tiefer in die Tasche greifen. Im September 2021 etwa kam ein 1.140 Quadratmeter großes Penthouse auf den Markt, das die gesamte 89. Etage des Trump International Hotel & Tower in Chicago einnimmt. Angebotspreis: 30 Millionen Euro oder 22.700 Euro pro Quadratmeter. Die Wohnung war zum Angebotszeitpunkt übrigens die teuerste der ganzen Stadt.
Angesichts der Kontroverse um den ehemaligen US-Präsidenten haben einige Gebäude seiner Firma den Namen Trump entfernt. Andere planen ähnliche Schritte. Alle sechs Trump-Place-Wohnhäuser an der Upper West Side von New York ließen den Namen streichen. Der Trump-SoHo-Turm in Lower Manhattan heißt jetzt Dominick.
Der Namenswechsel hat das Schicksal des Gebäudes zum Positiven verändert. Weitere Gebäude der Marke Trump, die ihren Namen aufgegeben haben (oder dies vorhaben), sind das Trump Tower City Center in White Plains, New York, und der Trump Parc in Stamford, Connecticut. Auch die Bewohner des New Yorker Trump Palace, des Trump Plaza in West Palm Beach und der Trump Avenue im kanadischen Ottawa fordern eine Namensänderung.
Trumps Immobilien stehen für Glanz und Glamour. Man könnte also annehmen, dass fast alles mit 24 Karat Gold bedeckt ist, ganz im Einklang mit den auffällig protzigen Innenräumen in Donald Trumps privaten Residenzen. Doch es gibt ein paar bemerkenswerte Ausnahmen. Den fast fertiggestellten Trump Tower Kolkata in Indien etwa könnte man durchaus als absolut minimalistisch bezeichnen.
Es ist unwahrscheinlich, dass Sie als Bewohner eines Trump-Hauses von seinen Fans umgeben sind, insbesondere in New York. Wer die nötige Macht hatte, stimmte mit überwältigender Mehrheit dafür, den Namen Trump von seinem Gebäude zu entfernen. Selbst im legendären Trump Tower an der New Yorker Fifth Avenue wählten bei den Vor- und Präsidentschaftswahlen nur 23 Bewohner ihren eigenen Vermieter, 67 stimmten hingegen für seine demokratische Gegnerin Hillary Clinton.
Donald Trump ist dafür bekannt, es mit der Hygiene ganz besonders ernst zu nehmen. Das spiegelt sich auch in seinen Wohnhäusern wider. Ein Bewohner des Trump Parc in Manhattan, der im Februar 2017 im „New York Magazine“ zitiert wurde, meinte: „Sauberkeit ist wie eine Art Besessenheit. Sie putzen morgens, sie putzen nachmittags und es ist immer alles perfekt.“
Das Vorzeigerestaurant des New Yorker Trump Tower hingegen bekam es in den letzten Jahren mit der Gesundheitspolizei zu tun. So wurden 2016 etwa „lebende Kakerlaken“ gesichtet, im darauffolgenden Jahr „Schmutzfliegen“ und 2018 eine „Mäuseplage“.
Schädlinge tummeln sich allerdings nicht nur in besagtem Trump Tower. Auf der Bewertungs-Website ApartmentRatings klagten zwei Mieter des Trump Plaza in Jersey City über „Kakerlaken und Käfer in Hülle und Fülle“, sowie eine Mäuseplage (die Einträge sind nicht überprüfbar, sollten also mit Vorsicht genossen werden!).
Trump entschied sich aus Kostengründen dagegen, jede Etage des Trump Tower in New York mit einer Sprinkleranlage auszustatten. Ende der 1990er setzte er sich gegen einen Gesetzesentwurf ein, der dies in allen Wolkenkratzern im Big Apple vorschrieb. Im April 2018 bekam Trump die Rechnung für seine Entscheidung präsentiert: Ein Großbrand tötete einen langjährigen Bewohner, dazu wurden sechs Feuerwehrleute verletzt.
Die in den 1980ern gebauten Wohneinheiten im New Yorker Trump Tower sind im Vergleich zu vielen anderen Luxus-Apartments ziemlich einfach ausgestattet. Die Küchen sind klein und fensterlos und hatten laut Barbara A. Res (einer ehemaligen Vizepräsidentin der Trump Organization, die für das Bauwesen zuständig war) ursprünglich billige Resopal-Arbeitsplatten und Billiggeräte eingebaut. Zahlreichen Eigentumswohnungen fehlen auch andere gängige Luxus-Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts wie Ankleidezimmer und Doppelwaschbecken.
Einige Bewohner haben die Renovierung inzwischen jedoch selbst in die Hand genommen und sich für die exklusivsten Ausstattungen entschieden, die für Geld zu haben sind. Ein Eigentümer des Trump Tower hat sogar einen privaten Pool in seiner Wohnung installiert, während andere Bewohner Wände niederreißen ließen, um mehr offenen Raum zu schaffen.
Im März 2018 berichtete die kanadische „Vancouver Sun“, dass den Bewohnern des Trump Tower in ihrer Stadt geraten worden war, die Fenster und Balkontüren an sehr kalten und windigen Tagen zu schließen, um die Aufzüge in Betrieb zu halten. Laut der Zeitung können extreme Kälte oder starke Winde, die durch das Gebäude rauschen, eine automatische Abschaltung auslösen.
Ein Bewohner von Manhattans Trump Parc bemängelte 2017 im „New York Magazine“ die „schäbige“ Konstruktion und die „dünnen Wände“. Ob wahr oder nicht, einige Bewohner des Trump Plaza in New Jersey beschwerten sich auf ApartmentRatings und Google auch über übermäßigen Lärm, der von anderen Wohnungen ausging.
Auf der Bewertungsplattform Yelp lobte hingegen ein Nutzer das Trump Plaza New Rochelle als ruhig und friedlich. „Ich lade häufig Leute ein und hatte noch nie eine Beschwerde über den Lärm“, schrieb der Rezensent. „Alle Außenwände bestehen aus Beton und sind fast schalldicht!“
Da die Nachfrage nach Trump-Immobilien gesunken ist, gibt es aktuell viele leere Wohnungen in einer Reihe von Gebäuden der Firma. Gut möglich, dass Sie sogar eine ganze Etage für sich allein haben.
Andererseits sieht es ganz so aus, als hätte der Trump Tower in New York im Laufe der Jahre eine überdurchschnittliche Anzahl von Kriminellen angezogen, darunter verurteilte Betrüger, russische Gangster, ein Familienmitglied der lucchesischen Mafia, zwei korrupte Fußballfunktioniere und einen Drogenboss. Eine Wohnung wurde im Auftrag des berüchtigten haitianischen Diktators Jean-Claude „Baby Doc“ Duvalier (im Bild) vermietet.
Angesichts der Tatsache, dass die Superpromis den ehemaligen Präsidenten eher meiden, würden Sie als aktueller Bewohner wohl nur selten auf echte Stars treffen. Selbstverständlich gibt es ein paar Ausnahmen. Der New Yorker Trump Tower etwa ist das Zuhause von Schauspieler und Regisseur Vincent Gallo. Auch Fußballstar Cristiano Ronaldo besitzt ein Apartment. Im Trump Parc am Ende der Straße soll angeblich LaToya Jackson wohnen.
Wesentlich beeindruckender ist jedoch die Liste der ehemaligen Bewohner. Im Laufe der Jahre haben sich in den Trump-Gebäuden zahlreiche Promis eingemietet oder eingekauft, etwa LaToya Jacksons Bruder Michael, Sophia Loren, Johnny Carson, Liza Minelli, Larry Hagman, Paul Anka, Liberace, Bruce Willis, Steven Spielberg und Andrew Lloyd Webber.
Wer in einem Trump-Gebäude wohnt, kann dort gemeinhin auch gehoben einkaufen gehen. Im Trump Tower zum Beispiel befindet sich der New Yorker Flagship-Store von Gucci. Doch immer mehr exklusive Mieter springen ab. Der Luxusschmuckhändler Tiffany & Co. etwa wird bald das Gebäude der Trump Organization um die Ecke des Wohnblocks räumen.
Trumps Firma scheut sich jedoch nicht, auch mit weniger exquisiten Marken zusammenzuarbeiten. Im Einkaufszentrum der Trump Towers Istanbul etwa finden sich zahlreiche Modeläden wie Mango und Benetton und dazu Fast-Food-Ketten à la Burger King.
Der Trump Tower in New York beherbergt auch den Vorzeige-Trump-Store, in dem es Merchandising-Artikel aller Art zu kaufen gibt, von Trump-Teddybären über Krawatten bis hin zu T-Shirts und Seifensets. Bekannt sind auch die Trump-Kappen, die für 50 Euro pro Stück zu haben sind.
Fast unnötig zu erwähnen, dass jedes von Trumps Wohngebäuden über einen 24-Stunden-Concierge verfügt. Die Mitarbeiter tragen allesamt weiße Handschuhe, nehmen Paket- und Lebensmittellieferungen entgegen, kümmern sich um die Wohnungsreinigungen, gehen mit den Hunden Gassi und lesen den Bewohnern auch sonst jeden Wunsch von den Augen ab. Dazu gibt es ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm.
Die Ausstattung ist der Trump Organization heilig. Einige Bewohner haben sogar ihren eigenen Weinkeller. Diese gehören im Trump World Tower in New York und in den Trump Towers Istanbul zum Standard-Repertoire. Letztere verfügen sogar über das einzige kollektive Weinlager der ganzen Türkei.
Wein für die Erwachsenen, Spaß für die Kinder: Die Trump-Gebäude verfügen über eigene Spielzimmer, wo die kleinsten Bewohner ihre Nachmittage verbringen können. Eines der bemerkenswertesten ist jenes im Trump World Tower in Manhattan, das jede Menge Spielsachen für die Youngsters bereithält.
Doch das Kinderangebot beschränkt sich nicht auf Spielzimmer. Es gibt sogar ein eigenes Disney-Theater im Komplex, wo regelmäßig Aufführungen laufen. Die Trump-Bühne ist das erste Disney-Theater in der Türkei – auch Besucher, die nicht in den Türmen wohnen, sind herzlich willkommen.
Das Restaurant The Grill im New Yorker Trump Tower tischt all das auf, was man als gehobenes Fast-Food bezeichnen könnte: exquisite Cheeseburger mit jeder Menge weißem Cheddar, Taco-Schalen mit Salsa, Sauerrahm und geriebenem Käse, Brownies, die den Hosenbund sprengen, und Eisbecher. Sogar die Salate werden mit einem dicken cremigen Dressing serviert. Doch Trumps Restaurants sind auch Vorreiter darin, gesunde und nachhaltige Alternativen anzubieten. 2010 war das Trump International Hotel & Tower Chicago das erste Hotel Nordamerikas, das ein vollständiges Bio-Menü im Zimmerservice anbot. Alle Zutaten stammten aus der Region und waren von der Öko-Organisation Oregon Tilth zertifiziert.
In vielen Trump-Häusern ist auch preisgekrönte Küche ein Muss. Das französische Restaurant Jean-Georges im Trump Central Park begeistert mit zwei Michelin-Sternen, auch das inzwischen geschlossene Sixteen im Trump International Hotel & Tower Chicago hatte zwei der begehrten Auszeichnungen geholt. Das Sushi-Lokal in Trumps Hotel in Washington D.C. sicherte sich 2019 einen Stern.
Der Trump Tower Mumbai ist eine echte Ruhe-Oase in Indiens zweitgrößter Stadt. Er verfügt über alle Annehmlichkeiten, die das Wohlbefinden seiner Bewohner steigern. Dazu zählen auch Bio-Gemüse-, Kräuter- und Gewürzgärten auf verschiedenen Ebenen, sowie ein Obst- und ein Lotus-Wassergarten, in dem Sie die Beine hochlegen und die Sorgen des Alltags vergessen können.
Die Bewohner des indischen Trump Towers können auch ihre spirituelle Seite pflegen. Direkt vom Wohnhaus aus haben sie Zugang zu mehreren Meditationspavillons und einem ruhigen Tempel, der der Gottheit Ganesha gewidmet ist. Die Trump Organization und ihr indischer Partner Lodha Group haben bei diesem Projekt wirklich an alles gedacht.
Der Tower in Mumbai verfügt über ein Fitnessstudio, das von dem legendären Boxer Evander Holyfield entworfen wurde, dem einzigen Athleten, der unangefochtener Champion in zwei Gewichtsklassen war. Die Bewohner profitieren zudem von einem Fitnessprogramm, das die berühmte Trainerin Ramona Braganza zusammengestellt hat. Sie hat schon mit Promis wie Halle Berry, Jamie Dornan und Anne Hathaway zusammengearbeitet.
Die Fitnesscenter in anderen Trump-Gebäuden sind nicht minder beeindruckend und mit den neuesten Geräten ausgestattet. Der Health Club im Trump World Tower in New York etwa verfügt sowohl über Peloton-Fahrräder als auch intelligente Trainingsspiegel und erwartet die Bewohner wöchentlich mit individuellen Trainingseinheiten.
Die Trump Organization stellt ihren Bewohnern, man möchte es kaum glauben, sogar einen Privatjet-Service zur Verfügung. Diejenigen, die das Glück (und das Geld) haben, um im Trump Tower Mumbai zu wohnen, haben Berichten zufolge Zugang zu einem eigenen Flugzeug. So können sie je nach Lust und Laune mal eben durch die Welt jetten.
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Donald Trump war der einzige Präsident seit 100 Jahren, der keinen Hund im Weißen Haus hatte. Er führte dies offiziell auf seinen vollen Terminkalender zurück, unter der Hand hieß es jedoch, er könne Haustiere aufgrund seiner Panik vor Keimen nicht ausstehen. Seine Wohngebäude sind hingegen erstaunlich tierfreundlich. Der Trump World Tower und auch jener in Mumbai haben einen eigenen Hundepark. Ein Bewohner des Trump-Gebäudes in New York, der in Ungnade gefallene Ex-FIFA-Funktionär Chuck Blazer, soll eine ganze Wohnung für seine Katzen angemietet haben.
Laut der „New York Post“ ließ sich die Autorin von „50 Shades of Grey“, E. L. James, von dieser schicken Wohnung im Trump Tower für die Junggesellenbude der Hauptfigur Christian Grey inspirieren. Sie gehörte seit 2015 Fußballstar Cristiano Ronaldo, der Probleme hatte die Wohnung aufgrund der fallenden Preise für Trump-Immobilien zu verkaufen. Letztendlich machte er mit der Immobilie einen Verlust.
Jetzt, da Donald Trump nicht mehr Präsident ist, sind die Protestaktionen vor seinem Turm an der Fifth Avenue leiser geworden, wenn auch noch nicht ganz abgeklungen – eine gute Nachricht für die Bewohner. Im Laufe der Jahre mussten sie sich beim Betreten und Verlassen des Gebäudes regelmäßig durch Plakate schwingende Aktivisten quälen.
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Im Gegenzug profitierten die Bewohner während Trumps Präsidentschaft von verstärktem Polizeischutz. Die Sicherheitsvorkehrungen waren erstklassig. Der Immobilienmakler Douglas Elliman ging sogar so weit, in einer Mail, die dem Politikmagazin „Politico“ vorliegt, die Anwesenheit des Secret Service als Premium-Annehmlichkeit zu bewerben.
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