Diese bekannten Wahrzeichen sind tatsächlich nur Kopien
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Symbolträchtige Gebäude nach anderen Vorbildern
Das Weiße Haus, der Buckingham-Palast oder das Empire State Building – wer glaubt, diese emblematischen Gebäude seien einzig aus der Kreativ-Feder eines genialen Baumeisters entsprungen, der täuscht. Seit jeher haben sich Architekten von bestehenden Bauten beeinflussen lassen. Viele monumentale Sehenswürdigkeiten sind also nur Kopien älterer Vorbilder. Hier stellen wir Ihnen 20 dieser weltbekannten Bauwerke samt ihrer Inspirationsvorlagen vor. Klicken Sie sich durch.
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Das Meisterwerk: Kolosseum, Rom, Italien
Der flavische Kaiser Vespasian gab 72 nach Christus das Kolosseum in Rom in Auftrag. Der Bau dauerte acht Jahre und wurde unter seinem Sohn und Nachfolger Titus fertiggestellt. Finanziert mit der Beute aus der Eroberung Jerusalems, bot das riesige Amphitheater – auch heute noch das größte der Welt – Platz für mehr als 50.000 Zuschauer. Es war der Schauplatz brutaler „Unterhaltungsspiele“, bei denen in der Regel Gladiatoren, Christen, Kriminelle und exotische Tiere auf grausame Weise getötet wurden.
Die Vorlage: Marcellustheater, Rom, Italien
Als Vorbild für die Kolosseum-Konstruktion im antiken Rom stand das 33 Meter hohe und auffällige Gebäude des Marcellustheaters. Das damals größte Theater der Stadt wurde von Gaius Julius Cäsar begonnen. Augustus, der erste römische Kaiser, vollendete den Bau um 13 vor Christus. Im vierten Jahrhundert nach Christus wurde das Theater nicht mehr genutzt. In der Renaissance entstand auf den Ruinen ein Palazzo, der noch heute als Wohnhaus dient.
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Das Meisterwerk: Notre-Dame de Paris, Paris, Frankreich
Die mittelalterliche Kathedrale Notre-Dame de Paris gehört zu den schönsten Beispielen der französischen Gotik und ist neben dem Eiffelturm eines der beständigsten Symbole der französischen Hauptstadt und das meistbesuchte Wahrzeichen der Stadt. Aufgrund eines verheerenden Brandes im April 2019 wird das Gotteshaus des Erzbistums Paris derzeit originalgetreu rekonstruiert.
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Die Vorlage: Qalb Loze, Harem, Syrien
Keine Frage, die Ähnlichkeiten in der Außenfassade von Notre-Dame und der älteren Basilika Saint-Denis nördlich von Paris sind deutlich zu erkennen. Einige Nahost-Kundige aber halten den bescheidenen Stil der romanischen Kirche von Qalb Loze („Mandelherz“) in Syrien als Bauvorbild für die Pariser Landmarke. Die im fünften Jahrhundert n. Chr. errichtete Basilika könnte sehr wohl die Vorlage für die charakteristische Doppelturmfassade von Notre-Dame gewesen sein.
Das Meisterwerk: Schloss Versailles, Versailles, Frankreich
In den 1660er-Jahren baute der Architekt Louis Le Val ein eher bescheidenes Jagdschloss aus Stein und Ziegeln in ein prachtvolles Barockschloss um, das noch heute als ein Höhepunkt europäischer Palastarchitektur gilt. Auftraggeber war König Ludwig XIV. Und Auslöser ein pompöser Prunkbau südöstlich von Paris, den Le Val für Ludwigs ehrgeizigen Finanzminister Nicolas Fouquet erschaffen hatte.
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Die Vorlage: Schloss Vaux-le-Vicomte, Maincy, Frankreich
Im Jahr 1661 war der Sonnenkönig Ehrengast im gerade fertiggestellten Schloss Vaux-le-Vicomte in der Stadt Maincy. Die protzige Üppigkeit des Château reizte Ludwig dermaßen, dass er Le Val noch im selben Jahr mit dem Bau eines Schlosses beauftragte, das noch größer und opulenter sein sollte. Finanzminister Fouquet landete nur wenige Wochen nach seiner Palastparty im Gefängnis. Vielleicht, weil er es gewagt hatte, „Ludwig den Großen“ in den Schatten zu stellen.
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Das Meisterwerk: Wren-Flügel im Hampton Court Palace, London, Großbritannien
Der Hampton Court Palace im Süden Londons stammt aus der Tudorzeit und wurde von Kardinal Wolsey sowie später von König Heinrich VIII. bewohnt. Mehr als ein Jahrhundert später, im Jahr 1689 beauftragten König Wilhelm III. und Königin Maria II. den Stararchitekten Christopher Wren, den müden Palast zu modernisieren und in einen märchenhaften Barockbau zu verwandeln. Von welchem glamourösen Architekturstil sich der Baumeister hat inspirieren lassen, ist unverkennbar.
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Die Vorlage: Schloss Versailles, Versailles, Frankreich
Wren, der 1665 in Paris und Umgebung unterwegs war, entschied sich für das Schloss Versailles als Vorlage für den Umbau-Entwurf von Hampton Court Palace. Sowohl sein ursprünglicher Plan von einem viel größeren Kuppelpalast als auch der fertige Entwurf lassen stark die Handschrift von Louis Le Val erkennen. Aber barocke Baustilelemente seines Nachfolgers, Jules-Hardouin Mansart, dessen Vater der Brite in Frankreich kennen gelernt hatte, sind durchaus im Londoner Palast mit eingeflossen.
Das Meisterwerk: Weißes Haus, Washington D.C., USA
Das Weiße Haus ist das Werk des in der irischen Grafschaft Kilkenny geborenen Architekten James Hoban, der 1792 einen nationalen Wettbewerb um den prestigeträchtigen Auftrag gewann. Bei der Ausarbeitung des Entwurfs nahm sich Hoban ein Gebäude in seiner Heimat zum Vorbild.
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Die Vorlage: Leinster House, Dublin, Irland
Modell für den Regierungssitz der amerikanischen Präsidenten stand das Leinster House in Dublin. Das elegante Herrenhaus wurde 1748 von Architekt Richard Cassels entworfen, den Hoban sehr schätzte. In dem Palast wohnte einst der Herzog von Leinster und beherbergt seit 1922 die irische Legislative. Die Gebäude haben viele Gemeinsamkeiten, wie etwa der mittige Dreiecksgiebel, der von vier Säulen getragen wird, zwei Schornsteine und die symmetrisch zum Giebel angeordneten Fensterreihen.
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Das Meisterwerk: Eiffelturm, Paris, Frankreich
Vielleicht fragen Sie sich, was der Eiffelturm in dieser Galerie zu suchen hat. Schließlich ist der Eisenfachwerkturm ein Bauwerk und kein Gebäude. Das 330 Meter hohe Pariser Wahrzeichen ist allerdings eines der berühmtesten Bauwerke der Welt und deshalb eine Erwähnung wert. Die von Ingenieur Gustave Eiffel entworfene und 1889 fertiggestellte Stahlkonstruktion war das Herzstück der Pariser Weltausstellung im selben Jahr. Im Laufe der Jahre diente der Eiffelturm so manchen Nachahmern als Vorbild wie zum Beispiel dem Tokyo Tower in der japanischen Hauptstadt oder dem Blackpool Tower in der englischen Grafschaft Lancashire.
Die Vorlage: Latting Observatory, New York, USA
Die Hauptinspiration für Eiffels Meisterwerk kommt eigentlich aus Amerika. Genauer gesagt aus New York. Dort wurde an der 42. Straße das Latting Observatory im Rahmen der Weltausstellung 1883 errichtet – ein etwa 88 Meter hoher Holzturm mit Eisenverstrebungen. Der als „erster Wolkenkratzer New Yorks“ bezeichnete Aussichtsturm brannte 1856 ab. Das Vermächtnis des kurzweiligen Bauwerks lebt im Eiffelturm und seinen zahlreichen Nachahmungen weiter.
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Das Meisterwerk: Reichstag, Berlin, Deutschland
Die Schlusssteinlegung für das Reichstagsgebäude in Berlin war im Jahr 1894. Es beherbergte sowohl den Reichstag des Deutschen Kaiserreiches sowie später das Parlament der Weimarer Republik. Durch den Reichstagsbrand 1933, der den Beginn der Nazi-Diktatur markiert, und insbesondere während des Zweiten Weltkriegs wurde die markante Kuppel so stark beschädigt, dass Einsturzgefahr bestand. Anfang der 1990er-Jahre erhielt der britische Architekt Norman Foster den Realisierungsauftrag für einen Umbau des Reichstagsgebäudes, der die heutige Glaskuppel über dem Plenarsaal realisierte.
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Die Vorlage: Memorial Hall, Philadelphia, USA
Der Reichstag wurde nach den Plänen des Frankfurter Architekten Paul Wallot gebaut. Als Vorbild für das neobarocke Gebäude diente die Memorial Hall in Philadelphia – insbesondere ihre Kuppel und die barocken Verzierungen. Während die ursprünglich verglaste Eisenkuppel des Reichstagsgebäudes längst gesprengt wurde, ist die Kuppel des Hauptgebäudes der Centennial Exhibition von 1876 – der ersten offiziellen Weltausstellung in den USA – noch immer zu bewundern.
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Das Meisterwerk: Biltmore, Asheville, USA
Das bezaubernde Biltmore House in North Carolina ist Amerikas größtes Haus in Familienbesitz und wird heute als Museum genutzt. Der Kunstsammler George Washington Vanderbilt II. gab den Bau dieser herrschaftlichen Immobilie beim berühmten Architekten Richard Morris Hunt in Auftrag. Sechs Jahre – von 1889 bis 1895 – dauerte die Fertigstellung des riesigen Landhauses im charmant-prächtigen Château-Stil.
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Die Vorlage: Waddesdon Manor, Buckinghamshire, Großbritannien
In der Entwurfsphase reisten Vanderbilt und Hunt gemeinsam durch Europa und besuchten eine Reihe von Herrenhäusern. Besonders begeisterte Hunt das gerade fertig gestellte Waddesdon Manor in England. Das Haus im Stil eines Renaissanceschlosses war das Heim von Baron Ferdinand de Rothschild und selbst eine Anlehnung an das im Neurenaissancestil erbaute Château de Blois im französischen Loire-Tal. Für das freitragende Treppenhaus von Biltmore ließ sich Hunt beispielsweise von der Freitreppe im Schloss Blois inspirieren. Andere architektonische Stilelemente sind von französischen Schlössern wie das Chenonceau und Chambord entlehnt.
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Das Meisterwerk: Florham, Madison, USA
1894 beauftragten die Erbin Florence Adele Vanderbilt Twombly und ihr Mann Hamilton McKown Twombly das Architekturbüro McKim, Mead and White mit dem Bau eines „Hauses nach dem Vorbild des englischen Landadels“ in Madison, New Jersey. Das Endergebnis war das prachtvolle Florham mit 100 Zimmern. Das Herrenhaus im gregorianischen Revival-Stil ist eines der größten in den USA. Heute gehört es zur Fairleigh Dickinson University.
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Die Vorlage: Hampton Court Palace, London, Großbritannien
Das Herrenhaus wurde der vom Architekten Christopher Wren gebauten Erweiterung des Hampton Court Palace nachempfunden. Dessen Bau war wiederum stark vom Schloss Versailles beeinflusst. McKim, Mead and White machten sich zahlreiche Stilmerkmale von Wrens Umbau zu eigen, wie etwa die klassischen Säulen, die Dach-Balustraden sowie die kontrastierenden roten Ziegel und Steine.
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Das Meisterwerk: Parlamentsgebäude, Budapest, Ungarn
Das prächtigste Gebäude des Landes ist Sitz des ungarischen Parlaments und eines der Wahrzeichen Budapests. Der palastähnliche Bau wurde von dem berühmten Architekten Imre Steindl im englischen neugotischen Stil entworfen und zwischen 1885 und 1904 errichtet. Das Gebäude am Donauufer ist eine Hommage an ein anderes weltberühmtes Parlamentsgebäude.
Die Vorlage: Westminster Palace, London, Großbritannien
Steindl soll sich bei seinem Bauwerk-Entwurf am Vorbild des Londoner Westminsterpalastes orientiert haben. Der Sitz des britischen Parlaments wurde von 1840 bis 1870 unter der Leitung von Charles Barry und Augustus Pugin im Stil der englischen Neugotik errichtet. Auch wenn die Gebäude sich nicht allzu sehr ähneln, so weisen sie doch eine ganze Reihe von Gemeinsamkeiten auf – wie an mehreren Türmen, den Bogenfenstern, Strebepfeilern und kunstvollen Steinarbeiten zu erkennen ist.
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Das Meisterwerk: Metropolitan Life Insurance Company Tower, New York, USA
Der atemberaubende MetLife Tower erhebt sich 213 Meter über Manhattans Skyline und ist eines der beliebtesten Gebäude New Yorks. Der vom Architekturbüro Napoleon LeBrun & Sons entworfene frühe Wolkenkratzer wurde 1909 als Hauptsitz der gleichnamigen Versicherungsgesellschaft fertiggestellt und war bis 1913 das höchste Gebäude der Welt, bis es vom Woolworth Building übertroffen wurde.
Die Vorlage: Campanile di San Marco, Venedig, Italien
Napolean LeBrun & Sons sollen sich bei ihrem Turmentwurf am Campanile di San Marco in Venedig orientiert haben. Und die Ähnlichkeiten sind in der Tat offensichtlich. Interessanterweise ist Manhattans Ikone nicht nur mehr als doppelt so hoch wie das venezianische Vorbild, sondern eigentlich auch älter. Der Campanile aus dem 16. Jahrhundert stürzte 1902 ein und wurde zwischen 1909 und 1912 wiederaufgebaut.
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Das Meisterwerk: Ostfassade des Buckingham-Palastes, London, Großbritannien
Die Ostfassade des Buckingham-Palastes ist sozusagen das öffentliche Gesicht von Londons emblematischstem Gebäude. 1850 wurde sie vom Architekten Edward Blore – damals für seinen geschäftsmäßigen Baustil bekannt – fertiggestellt. Das Resultat war aber alles andere als zufriedenstellend und der billige Caen-Stein verwitterte schnell. 1912 bekam Aston Webb den Auftrag nachzubessern und die Fassade majestätisch umzugestalten. Inspiration holte er sich dafür von einem Landhaus im Norden.
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Die Vorlage: Südfassade von Lyme Park, Cheshire, Großbritannien
Webb soll die neu gestaltete Fassade, die mit hochwertigem Portland-Stein verkleidet wurde, der Südfront vom Lyme-Park-Herrenhaus nachempfunden haben. Den prächtigen, unter Denkmalschutz stehenden Gutshof im Dörfchen Disley haben Sie vielleicht schon mal im Fernsehen gesehen. Zum Beispiel in der BBC-Verfilmung von „Stolz und Vorurteil“ mit Colin Firth aus dem Jahr 1995. Das Anwesen, das von 1398 bis 1946 Sitz der illustren Familie Legh war, wurde um 1700 vom venezianischen Architekten Giacomo Leoni modifiziert, der Elemente des Palladiadismus und des Barocks mit den elisabethanischen Gebäudedetails kombinierte.
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Das Meisterwerk: Woolworth Building, New York, USA
Das 241,4 Meter hohe Woolworth Building in New York rang 1913 dem MetLife Tower den Titel ab und war bis zur Fertigstellung des Wolkenkratzers „40 Wall Street“ 1930 das höchste Gebäude der Welt. Der Turm ist eine imposante Schönheit im neugotischen Stil. Die architektonischen Details erinnern ein wenig an die großen mittelalterlichen Gebäude in Europa.
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Die Vorlage: Westminster Palace, London, Großbritannien
Als Entwurfsvorlage für den Wolkenkratzer gab Eigentümer Frank Woolworth dem Architekten Cass Gilbert ein Bild des neugotischen Victoria Towers – einer der Türme vom Westminsterpalast in London. Außerdem sollen in Gilberts Entwurf auch Elemente von der Turmspitze des Brüsseler Rathauses eingeflossen sein.
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Das Meisterwerk: Lincoln Memorial, Washington D.C., USA
Das neoklassizistische Lincoln Memorial wurde zu Ehren des ermordeten 16. US-Präsidenten errichtet. Die Fertigstellung allerdings erfolgte 1922 – also 57 Jahre nach seinem Tod. Das monumentale Bauwerk ist auf der Ein-Cent-Münze geprägt und auf dem Fünf-Dollar-Schein zu sehen. Es wundert nicht, dass es außerdem das meistbesuchte Denkmal in Washington D.C. ist.
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Die Vorlage: Parthenon, Athen, Griechenland
Architekt Henry Baker orientierte sich bei der Gestaltung am Parthenon in Griechenland. Der Tempel für die Stadtgöttin Athene wurde 438 v. Chr. fertiggestellt. Aus der Sicht von Baker sollte eine architektonische Hommage an einen so bekannten Verfechter der Volksherrschaft einem Bauwerk aus der Geburtsstadt der Demokratie ähnlich sein. Und so wählte er das berühmteste Bauwerk der griechischen Antike als Vorlage.
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Das Meisterwerk: Parlamentsgebäude, Neu-Delhi, Indien
Das indische Parlamentsgebäude, auch Sansad Bhavan genannt, wurde von den britischen Architekten Edwin Lutyens und Herbert Baker entworfen. Der stattliche Rundbau wurde 1927 als Sitz des kaiserlichen Legislativrats eröffnet und nach der Unabhängigkeitserklärung zum Parlamentsgebäude Indiens. Es soll durch ein neues, größeres Gebäude ersetzt und in ein Museum umgewandelt werden. Die Abrissarbeiten dazu begannen 2021 und laut der indischen Regierung sollen die Arbeiten bis Oktober 2022 abgeschlossen sein.
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Die Vorlage: Chausath-Yogini-Tempel, Morena, Indien
Einige Archäologen und Historiker sind davon überzeugt, dass sich die Architekten des Parlamentsgebäudes vom Chausath-Yogini-Tempel aus dem 11. Jahrhundert haben inspirieren lassen. Offiziell wurden Lutyens und Baker zwar nicht von dem perfekt runden Sakralbau beeinflusst. Offensichtlich ist allerdings, dass sie sich beim Gebäudeentwurf am indischen Erbe orientiert haben.
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Das Meisterwerk: Empire State Building, New York, USA
Der „Wall Street 40“-Wolkenkratzer musste den Titel des weltweit höchsten Gebäudes schon nach wenigen Wochen an das gerade fertiggestellte Chrysler Building abgeben. Doch nach einem Jahr lief dem Wahrzeichen der Stadt ein anderes Gebäude den Rang ab. Mit 443 Metern setzte sich das hohe Empire State Building 1931 an die Spitze. Ganze 41 Jahre lang war der damals ultramoderne Art-déco-Turm das höchste Gebäude der Welt.
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Die Vorlage: Reynolds Building, North Carolina, USA
Allerdings ist der sensationelle Wolkenkratzer nicht ganz so originell. Denn für die Gestaltungsgrundlage des Empire State Buildings bediente sich das Architektenbüro Shreve, Lamb and Harmon eines viel kleinerem Gebäudes: das 1929 errichtete Reynolds Building in Winston-Salem in North Carolina. Der Sockel hingegen ist mehr oder weniger eine Kopie des Carew Tower in Cincinnati.
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Das Meisterwerk: Metropolitankathedrale Christkönig, Liverpool, Großbritannien
Die modernistische katholische Kathedrale von Liverpool wird von den Einwohnern der Stadt gleichermaßen geliebt und gehasst. Ihr Architekt Frederick Gibberd gewann den weltweiten Wettbewerb für den Entwurf des Gebäudes. 1967 wurde das Gotteshaus geweiht. Gibberd ließ sich für sein Gestaltungskonzept wohl von einer Kathedrale inspirieren, die viele Kilometer entfernt lag.
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Die Vorlage: Kathedrale von Brasília, Brasília, Brasilien
In der Zeitschrift „Spectator“ beschrieb der renommierte britische Kritiker Stephen Bayley Gibberds Werk als eine „dünne und spröde“ Variante von Oscar Niemeyers hochgelobter Kathedrale von Brasília. Der brasilianische Architekt entwarf das Gotteshaus 1958, für das er mit der höchsten Auszeichnung für Architektur, dem Pritzker-Preis, geehrt wurde. Die Liverpooler Version erntete viel Hohn und Spott. Laut der Zeitung „Independent“ soll der Bau außerdem so viele Fehlkonstruktion aufweisen, dass die Dombauverwaltung Gibberd schließlich wegen Pfuscherei verklagte.
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Das Meisterwerk: Burj Khalifa, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
Der unglaubliche Burj Khalifa in Dubai wurde 2010 eingeweiht. Mit einer Höhe von 828 Metern (829,8 Meter inklusive Spitze) ist der Wolkenkratzer jedem anderen, von Menschenhand geschaffenen Bauwerk auf der Erde überlegen. Seit der Fertigstellung hat sich der Turm zu einem der bekanntesten Gebäude der Welt entwickelt. Laut dem Reisekonzern „Kuoni“ ist der Dubai-Bau das meistgesuchte Wahrzeichen im Internet und verdrängt den Pariser Eiffelturm auf den 2. Platz.
Die Vorlage: Ludwig Mies van der Rohes nicht realisierter Turm mit Glasmantel
Das höchste Gebäude der Welt erinnert sehr stark an die Idee von Frank Lloyd Wright für den kilometerhohen Illinois-Turm. Allerdings hat es der Bauplan nie über das Zeichenbrett hinausgeschafft. Burj-Khalifa-Chefarchitekt Adrian Smith ließ sich für seinen Entwurf nach eigenen Aussagen vom Lake Point Tower in Michigan sowie von Ludwig Mies van der Rohes unrealisiertem Traum eines glasummantelten Turms (im Bild) beeinflussen.
Das Meisterwerk: The Shard, London, Großbritannien
Der Wolkenkratzer The Shard, der heute die Londoner Skyline beherrscht, hat sich nach seiner Fertigstellung 2012 schnell zu einem prägenden Wahrzeichen der britischen Hauptstadt gemausert. Der spitze Turm neben dem „London Bridge“-Bahnhof ist mit 309,6 Metern das höchste Gebäude des Landes und in Westeuropa. Bei der Planung hat sich Architekt Renzo Piano unter anderem von Gemälden des venezianischen Künstlers Canaletto aus dem 18. Jahrhundert inspirieren lassen.
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Die Vorlage: York Water Tower, London, Großbritannien
Pianos Hauptinspirationen sollen die Kirchtürme vom britischen Architekten Christopher Wren sowie Segelschiffmasten, die in Canalettos Darstellungen von London eine wichtige Rolle spielen, gewesen sein. Einen Einfluss auf die Shard-Gestalt könnte auch der hölzerne York Buildings Water Tower gehabt haben, der auf mehreren von Canalettos London-Gemälden zu sehen ist. Das etwas über 21 Mater hohe Wahrzeichen wurde Ende des 17. Jahrhunderts in Westminster errichtet und thronte dort vermutlich bis zum Bau des Uferdamms „Victoria Embankment“ in den 1860er-Jahren.
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Das Meisterwerk: Taj Mahal, Agra, Indien
Das unbeschreiblich schöne Marmormausoleum Taj Mahal gab 1632 der Mogul-Kaiser Shah Jahan in Auftrag. Als Gedenkstätte für seine geliebte Frau Mumtaz Mahal, die bei der Geburt ihres 14. Kindes verstarb. Obwohl das Grabmal der Inbegriff der Mogul-Architektur ist, sind viele architektonische Stilmittel anderer ikonischer Bauwerke zu finden.
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Die Vorlage: Gur-Emir-Mausoleum, Usbekistan
Zum Beispiel vom Gur-Emir-Mausoleum. Die Grabstätte von Timur, Begründer der Timuriden-Dynastie, wurde im 15. Jahrhundert im heutigen Usbekistan errichtet. Die Ähnlichkeit der beiden Gebäude mit ihren Zwiebeltürmen und Minaretten ist deutlich zu erkennen. Shah Jahan entschied sich beim Taj Mahal allerdings für die luxuriösere Variante. Statt rotem, mit Kacheln verzierten Sandstein wählte er erlesenen weißen Marmor und Halbedelsteine als Intarsien.
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