Stellt König Charles Bruder Prinz Andrew nun den Strom ab?
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Räumungsbefehl: Greift Charles jetzt zu härteren Maßnahmen?
Es ist wohl unbestritten, dass Mitglieder der britischen Königsfamilie für gewöhnlich Zugang zu besonders noblen Immobilien haben. Als König Charles III. nach dem Tod seiner Mutter Königin Elizabeth II. am 8. September 2022 den Thron erbte, übernahm er auch eine Sammlung prächtiger Anwesen, in denen die Queen gelebt und gearbeitet hatte, sowie Herrenhäuser, die als Wohnsitz für die Großfamilie dienen. Dazu gehört auch die Royal Lodge in Windsor – die als derzeitiger Wohnsitz von Prinz Andrew gerade Schlagzeilen macht. Klicken oder scrollen Sie sich hier durch die aktuellsten Geschehnisse …
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Andrews Kollisionskurs mit König Charles
Die Gerüchte sind nicht neu. Bereits seit Monaten spekuliert die britische Klatschpresse über eine bevorstehende Zwangsräumung von Prinz Andrew aus der Royal Lodge. Der aber soll sich strikt weigern, seinen Langzeitwohnsitz auf dem Anwesen in Windsor, zu verlassen. Jetzt ist der Herzog von York laut der Zeitung „Daily Mail“ wohl besorgt darüber, dass der König andere Geschütze auffahren könnte, um seinen Bruder aus dem 30-Zimmer-Haus zu bugsieren. Der in Verruf geratene Prinz befürchte sogar, dass Charles III. nach der Krönung nun die „Messer zückt“ und ihm Strom und Wasser kappen könnte.
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Andrew raus, William und Kate rein?
Wie die „Daily Mail“ weiter berichtete, soll Prinz Andrew schlecht gelaunt sein und sich zurückgezogen haben. Der britischen Online-Zeitung „The Independent“ sagte ein Vertrauter des Herzogs: „Er ist so zerbrechlich. Er will niemanden sehen. Das ist seit 20 Jahren sein Zuhause. Ist es wirklich klug, ihn rauszuwerfen?“ Seit längerem wird gemunkelt, dass die 34,5 Millionen Euro teure Royal Lodge für Prinz William und seine Familie gedacht ist. Dass der Herzog aus der königlichen Residenz „faktisch vertrieben“ werde, kam erstmals im Februar 2023 öffentlich zur Sprache – fast genau ein Jahr nach der außergerichtlichen Einigung mit Virginia Giuffre, die Prinz Andrew vor einem US-amerikansichen Gericht mit Missbrauchsvorwürfen konfrontiert hatte.
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Charles III. dreht Bruder den Geldhahn zu
Es scheint aber nicht nur die Zivilklage gegen seinen jüngeren Bruder gewesen zu sein, die Charles III. veranlasste, Prinz Andrew aus der Royal Lodge zu schmeißen. Der neue König will eine „schlankere“ Monarchie schaffen und strich dem Herzog von York den Zuschuss von rund 289.000 Euro für das Royal-Lodge-Anwesen. Ohne diese jährlichen Zuwendungen, die Elizabeth II. ihrem Sohn noch aus der königlichen „Privatschatulle“ – dem Herzogtum Lancaster – jährlich zukommen ließ, kann sich Andrew das hochherrschaftliche Herrenhaus schlichtweg nicht mehr leisten. Berichten zufolge reduziert sich somit das Einkommen des Herzogs auf eine Rente für seine Dienste bei der Marine, denn auch seine geschäftlichen Aktivitäten sind zurückgegangen.
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Muss Sarah Ferguson auch ausziehen?
Prinz Andrew unterzeichnete im Jahr 2003 angeblich einen 75-jährigen Pachtvertrag für die 30-Zimmer-Villa in Windsor, zu der über 40 Hektar Land und auch ein Swimmingpool gehören. Derzeit bewohnt er die Immobilie mit seiner Ex-Frau Sarah Ferguson, der Herzogin von York. Die Töchter Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie sind inzwischen längst ausgezogen.
Laut der Boulevardzeitung „The Sun“ ziehe es der König vor, dass die Familie ihr eigenes Geld verwendet, da er wisse, dass „die Öffentlichkeit kein Geld verschwendet sehen“ will. Fergie soll inzwischen ein rund fünf Millionen Euro teures Haus im Londoner Nobelstadtteil Belgravia als „Investitionsobjekt“ gekauft haben.
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Der Herzog bleibt stur
Jüngsten Medienberichten zufolge will Prinz Andrew allerdings nicht umziehen. Freunden habe er gesagt, dass er die Royal Lodge „auf keinen Fall“ verlassen werde, nachdem er Millionen seines eigenen Geldes in die Renovierung gesteckt habe. Der Herzog hat in den vergangenen Jahren angeblich umgerechnet mehr als 8,6 Millionen Euro für die Instandhaltung des Anwesens ausgegeben. Seiner Familie soll Andrew versichert haben, dass er finanziell stabil sei. Wie es heißt, hat ihm seine verstorbene Mutter, die Queen, eine „beträchtliche“ Summe Geld hinterlassen. Außerdem soll Andrew einen möglichen Rechtsstreit mit Virginia Giuffre in Erwägung ziehen, die schwere Missbrauchsvorwürfe gegen den Royal erhoben hatte. Die Kosten dafür werden auf bis zu 11,5 Millionen Euro geschätzt.
Dass ihn sein Bruder ihn rausschmeißt, daran glaubt Prinz Andrew laut Insiderkreisen nicht. So soll er hinter vorgehaltener Hand gesagt haben: „Könnten Sie sich eine Situation vorstellen, in der ein Herzog seinen Bruder, den britischen König, wegen Geld verklagt?“
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Umzug ins Frogmore Cottage?
Anfang März 2023 mussten auch Prinz Harry und Herzogin Meghan auf Wunsch des Königs ihre Sachen aus ihrem Haus in Windsor entfernen. Dem Paar, das inzwischen in den USA lebt und ebenfalls keine repräsentativen Pflichten mehr übernimmt, gehört seit seiner Hochzeit 2018 das sogenannte Frogmore Cottage. Gerüchten zufolge könnte nun Prinz Andrew das Anwesen mit zehn Schlafzimmern beziehen. Allerdings soll sich dieser angeblich sträuben, da er sich nicht von der Royal Lodge trennen möchte, in der er seit mehr als 20 Jahren lebt. Wie der Onkel hatten auch Harry und Meghan ihr Anwesen auf dem königlichen Gelände in Windsor auf eigene Kosten renoviert. Berichten zufolge steckten sie umgerechnet rund 2,7 Millionen Euro ins Frogmore Cottage.
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Unwirtlich königliches Anwesen
Kampflos wird Prinz Andrew sicher nicht seine Koffer packen, aber besonders wohl wird sich der unliebsame Prinz bestimmt auch nicht mehr in den königlichen Gemächern fühlen. Im Januar 2023 waren Berichte aufgetaucht, wonach es ihm auch verboten sei, seine Suite im Buckingham-Palast zu nutzen. In glücklicheren Zeiten wurde die denkmalgeschützte Royal Lodge von König George VI., Königin Elizabeth und den jungen Prinzessinnen Elizabeth – der späteren Queen – und Margaret als Ferienhaus genutzt. Nach dem Tod ihres Mannes kehrte die Königinmutter dauerhaft in die Royal Lodge zurück und lebte dort für die restlichen 70 Jahre ihres Lebens. Nach ihrem Tod wurde das Anwesen Prinz Andrew im Jahr 2003 geschenkt.
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Vom Buckingham-Palast bis hin zu den Schlössern Windsor, Sandringham und Balmoral umfasst das britische Krongut Berichten zufolge ein Immobilienportfolio im Wert von knapp 18 Milliarden Euro sowie eine Reihe von Privathäusern. Klicken oder scrollen Sie jetzt durch die königlichen Residenzen und ihre Geheimnisse aus Vergangenheit und Gegenwart ...
Buckingham-Palast
Das Gebäude, das am häufigsten mit der britischen Königsfamilie in Verbindung gebracht wird, ist wohl der berühmte Buckingham-Palast. Die Residenz geht auf das Jahr 1703 zurück, als der Herzog von Buckingham ein vornehmes Stadthaus im angesagten Londoner Viertel St. James baute. Der Buckingham-Palast wurde im Jahr 1762 von König George III. erworben und im 18. Jahrhundert großzügig erweitert. Seit dem Jahr 1837 ist das Anwesen der offizielle Wohnsitz des britischen Monarchen in der Hauptstadt und eines der bekanntesten Wahrzeichen der Welt.
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Buckingham-Palast
Der Buckingham-Palast dient nicht nur als Hauptquartier der britischen Monarchie, sondern steht für das britische Volk auch im Mittelpunkt nationaler Feierlichkeiten und öffentlicher und Staatsakte in London. Und so endete die Krönungsprozession von Charles III. und Königin Camilla nach der Rückkehr von der Westminster Abbey zur offiziellen Residenz des britischen Monarchen mit dem traditionellen Gruß vom Buckingham-Balkon.
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Buckingham-Palast
Der König veranstaltete am 22. November 2022 sein erstes Staatsbankett (im Bild) und begrüßte den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa mit all dem Prunk, der von der britischen Königsfamilie erwartet wird. So wie die verstorbene Königin betrachtet König Charles den Palast als seine „Dienstwohnung“. Auch während sich Charles in seine neue Rolle einlebt, dient der Palast weiterhin als ein Arbeits- und Empfangszentrum bei Staatsanlässen und bleibt eine Touristenattraktion.
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Buckingham-Palast
Die königliche Familie wird sich auch weiterhin auf dem großen Balkon des Palastes versammeln, um nationale Ereignisse zu begehen, wie hier anlässlich der Feierlichkeiten zum Platinjubiläum der Königin im Juni 2022 zu sehen. Doch König Charles hat keine unmittelbaren Pläne, in den Palast einzuziehen. Berichten zufolge werden größere Renovierungsarbeiten dort voraussichtlich nicht vor dem Jahr 2027 abgeschlossen sein. In der Zwischenzeit bleiben der König und seine Frau Camilla im nahe gelegenen Clarence House wohnen.
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Buckingham-Palast
Die verstorbene Königin verweilte jahrzehntelang im Buckingham-Palast und erfüllte hier während der Woche ihre administrativen und zeremoniellen Aufgaben. Erst im März 2020, inmitten der Coronavirus-Pandemie, kehrte sie dem Palast langzeitig den Rücken und brach nach Schloss Windsor auf, wo sie sich gemeinsam mit ihrem verstorbenen Ehemann, Prinz Philip, und nur wenig Personal in Quarantäne begab. Berichten zufolge plant König Charles nun, den Palast für eine moderne Nation „aufgeschlossener“ zu machen.
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Buckingham-Palast
Man munkelt, dass der König die Öffnung des Palastes für die Öffentlichkeit befürwortet, einschließlich integrativer Veranstaltungen. Sogar für eine Folge der englischen Ausgabe der Tanzshow „Let’s Dance“ kommt der Palast angeblich in Betracht. Charles und Camilla sind große Fans der Sendung. Die Tageszeitung „Daily Mail“ berichtet, das Königspaar könnte sogar zusammen im atemberaubenden Ballsaal des Palastes tanzen. Dort werden normalerweise Staatsbankette abgehalten.
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Buckingham-Palast
An Platz für solche Veranstaltungen mangelt es sicherlich nicht. Auf einer Fläche von 77.000 Quadratmetern umfasst der Buckingham-Palast insgesamt 775 Zimmer. Darunter befinden sich 19 Prunkräume, 52 königliche Zimmer und Gästezimmer, 188 Personalzimmer, 92 Büros und 78 Bäder – keines davon direkt mit einem Zimmer verbunden, was ein Zeichen für die altmodische Gestaltung des Palastes ist.
Buckingham-Palast
König George IV., der den Palast im 19. Jahrhundert unter erheblichen Kosten erweitert ließ, legte viel Wert auf Pracht und Prunk. Die vergoldeten Empfangsräume stellen sogar den für seine goldene Einrichtung bekannten Trump Tower in den Schatten. Dazu zählen auch das opulente Zimmer von 1844 und der Weiße Salon.
Buckingham-Palast
Weitere Highlights reichen vom Thronsaal (im Bild) und Musikzimmer bis zur Gemäldegalerie, die Werke von Rembrandt und Vermeer zeigt und derzeit umgestaltet wird. Zum Palast gehören außerdem ein über 16 Hektar großes Grundstück, eine Schwimmhalle, die königlichen Stallungen und die Queen's Gallery, in der stets 450 Gemälde ausgestellt sind.
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Buckingham-Palast
Abgesehen von Prinzessin Anne wurden alle Kinder von Königin Elizabeth II. im Buckingham-Palast geboren. Prinz Andrew erblickte in der belgischen Suite das Licht der Welt. Er wurde jedoch Berichten zufolge von Charles nach dem Jeffrey-Epstein-Skandal aus den Gemächern des Palastes, in denen immer ein Zimmer auf ihn wartete, verbannt. Obwohl er immer seine Unschuld beteuerte, soll Andrew vor allem eine außergerichtliche Einigung mit dem Epstein-Missbrauchsopfer Virginia Giuffre erzielt haben, um einen Prozess zu vermeiden. Einige Quellen behaupten, dass sein Rauswurf aus dem Palast auch auf den geplanten Netflix-Film „Scoop“ zurückzuführen ist. Darin soll es um Andrews berüchtigtes Interview zu dem Thema und seinen anschließenden tiefen Fall in der Öffentlichkeit gehen.
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Buckingham-Palast
Andrews Auszug aus dem Palast könnte sich allerdings als interessant erweisen: Einem Dienstmädchen zufolge besitzt der Prinz rund 72 Teddybären und soll sehr genau darauf achten, wie mit seiner Sammlung umgegangen wird. Charlotte Briggs, die in den 1990er-Jahren im Buckingham-Palast arbeitete, sagte dem Nachrichtenportal „Insider“, die Teddys müssten „genau richtig“ platziert sein, sonst „verliere er die Beherrschung“. Während Prinz Andrew vermutlich bereits seine Anweisungen zum Auszug erhalten hat, verbringen der König und seine Gemahlin auch nicht allzu viel Zeit im Palast ...
Clarence House
Trotz der laufenden Renovierungsarbeiten im Buckingham-Palast, die angeblich umgerechnet 425 Millionen Euro kosten, ist noch unklar, ob König Charles und seine Gattin Camilla jemals dauerhaft einziehen werden. Berichten zufolge sollen sie im Clarence House sehr glücklich sein und den Palast nicht als „ein lebensfähiges zukünftiges Zuhause oder ein Haus, das zweckmäßig in der modernen Welt ist“, sehen.
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Clarence House
Der König übernahm das von Architekt John Nash entworfene Anwesen im Jahr 2002 nach dem Tod der Königinmutter. Er ließ eine Renovierung durchführen, die rund sieben Millionen Euro kostete und engagierte dafür seinen Lieblingsinnenarchitekten Robert Kime. Weitere 2,9 Millionen Euro seines eigenen Geldes gab er für Sitzmöbel aus. Der König ist hier bei einem Empfang des niederländischen Königs Willem-Alexander im Wohnzimmer zu sehen, das mit bläulich-roten Möbeln, gefransten Lampenschirmen und historischen Kunstwerken ausgestattet ist.
Clarence House
Der frühere US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania zählten während eines offiziellen Staatsbesuchs im Jahr 2019 zu weiteren Gästen der Residenz, die sich an der vornehmen Londoner Prachtstraße „The Mall“ zwischen dem Buckingham-Palast und dem Trafalgar Square befindet. Wenn Seine Majestät in der britischen Hauptstadt weilt, weht Berichten zufolge die königliche Standarte sowohl am Clarence House als auch am Buckingham-Palast.
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Schloss Balmoral
Da es oft als der Lieblingsort der verstorbenen Queen bezeichnet wird, gibt es wohl keinen besseren Ort als Schloss Balmoral, an dem die vielgeliebte Monarchin hätte „friedlich einschlafen“ können. Auf ihrem schottischen Landsitz verstarb Elizabeth II. im September 2022 im Alter von 96 Jahren. An ihrer Seite waren ihre beiden ältesten Kinder, Charles, nun König Charles lll., und Prinzessin Anne. Balmoral ist seit 1852 eine königliche Residenz. Damals kaufte Prinz Albert es für 32.000 Pfund und schenkte es Königin Victoria.
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Schloss Balmoral
Das Schloss im schottischen Baroniestil, das sich inmitten einer 20.000 Hektar wilden Landschaft in den Highlands befindet, ist im traditionellen kaledonischen Design mit viel Schottenstoff, Distelmuster und Hirschgeweihen ausgestattet. Im Gegensatz zum Buckingham-Palast und Schloss Windsor gehört Schloss Balmoral nicht zum Krongut. Es befindet sich im persönlichen Besitz von König Charles III.
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Schloss Balmoral
Die letzten Fotos der Königin wurden ein paar Tage vor ihrem Tod im eleganten Salon von Schloss Balmoral aufgenommen. Obwohl sie gebrechlich wirkte und einen dunklen Bluterguss auf dem rechten Handrücken hatte, erfüllte sie ihre Pflichten bis zuletzt munter und fröhlich wirkend. Laut dem britischen Adelsexperten Gyles Brandreth war sich die Queen ihrer knappen, noch verbleibenden, Zeit bewusst. Aber sie hielt noch durch, um Liz Truss nach dem Rücktritt von Boris Johnson zur neuen Premierministerin zu ernennen, die sich allerdings nur 45 Tage im Amt hielt.
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Schloss Balmoral
Das Schloss wird König Charles III. vielleicht nie so lieb gewinnen wie seine verstorbene Mutter. Dennoch birgt es für ihn Erinnerungen an viele glückliche Sommer, die er hier als Kind mit seiner Familie verbracht hat. Auf Balmoral verbrachte die Königin auch viel Zeit mit ihren Enkelkindern. Bis zum Tod der Monarchin gehörte ein Besuch bei ihr auf Balmoral zur Tradition. Das Schloss nimmt daher einen besonderen Platz in den Herzen der gesamten königlichen Familie ein.
Schloss Balmoral
Obwohl man erwarten würde, dass die Räume von Balmoral mit allem Komfort ausgestattet sind, wirkt es für ein Schloss doch ziemlich schlicht. Es wird gemunkelt, dass es in den Wintermonaten mehr als nur ein wenig zugig ist. Dieser seltene Einblick in die Bibliothek der verstorbenen Königin zeigt ein altmodisches elektrisches Konvektionsheizgerät. Es wärmte die Königin an den kühlen Abenden, an denen sie sich ihre Lieblingsfernsehsendung ansah. Angeblich war dies die britische Unterhaltungssendung „The Kumars at No.42“.
Schloss Balmoral
Während der größte Teil des Schlosses für die breite Öffentlichkeit gesperrt war, insbesondere im Spätsommer, wenn die verstorbene Königin und ihre Familie traditionell zu Hause waren, sollen sich die Dinge unter dem neuen Monarchen ändern. König Charles hat den Wunsch geäußert, das Schloss in ein Denkmal für Königin Elizabeth II. umzuwandeln. Er möchte mehr Besuche ermöglichen, auch wenn er anwesend ist, berichtet die britische Tageszeitung „The Telegraph“. Eine Dauerausstellung soll die 70-jährige Regentschaft seiner Mutter würdigen.
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Birkhall
Im Gegensatz zu seiner Mutter plant König Charles III. angeblich nicht, Schloss Balmoral zu seinem schottischen Hauptwohnsitz zu machen. Der Monarch hat bereits ein viel geliebtes Zuhause ein paar Kilometer entfernt auf dem Balmoral-Anwesen in Birkhall. Charles hat es von der Königinmutter nach ihrem Tod im Jahr 2002 geerbt. Er und seine Ehefrau Camilla verbrachten dort im Jahr 2005 ihre Flitterwochen. 2020 erholte er sich in Birkhall vom Coronavirus.
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Birkhall
Der König liebt Birkhall seit seiner Kindheit. Es war für ihn ein Zufluchtsort während seiner unglücklichen Jahre im notorisch strengen Internat Gordonstoun. Auch während seiner langen Zeit als Thronfolger blieb Birkhall ein Refugium, welches Charles normalerweise jedes Jahr besucht. Nach den Weihnachtsfeiern in Sandringham mit dem Rest der Familie verbringt er gerne den Januar hier.
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Birkhall
Wenn Charles auf Birkhall ist, vertreibt er sich die Zeit angeblich mit Angeln, dem Beobachten von Wild, Zeichnen und Aquarellmalerei. Nach dem Tod der Königinmutter im Jahr 2002 ließen Charles und Camilla eine Renovierung des Anwesens durchführen. Dafür beauftragten sie den von ihnen geschätzten Innenarchitekten Robert Kime. Die beiden achteten sehr darauf, den unverwechselbaren Charakter des Hauses, das von der Königinmutter als „kleines großes Haus oder großes kleines Haus“ beschrieben wurde, zu bewahren.
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Schloss Windsor
Schloss Windsor galt als der bevorzugte offizielle Wohnsitz von Königin Elizabeth II. Das Schloss mit 1.000 Zimmern, das sich im Windsor Great Park westlich von London befindet, stammt aus dem 11. Jahrhundert und erstreckt sich über eine Fläche von 45.000 Quadratmetern.
Schloss Windsor
Windsor, der offizielle Land- und letzte Wohnsitz der verstorbenen Königin, war für sie im Wesentlichen ein Ort zum Entspannen. Sie verbrachte die meisten ihrer privaten Wochenenden auf dem Schloss, sowie die Osterferien und Teile des Monats Juni rund um das Pferderennen Royal Ascot und der Prozession des Hosenbandordens (im Bild). Die ehemalige Monarchin lebte auch die meiste Zeit der Jahre 2020 und 2021 auf Windsor. Sie begab sich dort in Quarantäne zum Schutz vor dem Coronavirus, bevor sie Schloss Windsor 2022 zu ihrem ständigen Wohnsitz machte.
Schloss Windsor
Das märchenhafte Schloss ist berühmt für seine prunkvollen Gemächer und wird von vielen Experten als eines der schönsten Beispiele georgianischer Architektur angesehen. Die vergoldeten Räume sind mit unschätzbar wertvollen Antiquitäten und Gemälden Alter Meister wie Rubens und Holbein ausgestattet.
Schloss Windsor
Weitere Höhepunkte sind die Gedenkkapelle, die sich in der mittelalterlichen St. George's Chapel (im Bild) befindet. Hier fanden die Bestattungsfeier und die private Beerdigung der verstorbenen Königin statt. Sie wurde neben ihrem Ehemann Prinz Philip, ihren Eltern König George Vl. und Königin Elizabeth, sowie ihrer Schwester Prinzessin Margaret beigesetzt.
Schloss Windsor
Als im Jahr 1992 ein Feuer auf Schloss Windsor ausbrach, das insgesamt 124 Räume zerstörte, war die damalige Königin verzweifelt. Laut Berichten und in aktuellen Geldwert umgerechnet betrug der Schaden ca. 79 Millionen Euro. 250 Feuerwehrleute brauchten 15 Stunden, um den verheerenden Brand zu bekämpfen. Prinz Philip spielte eine Schlüsselrolle bei dem Renovierungsprojekt, das größtenteils durch Eintrittsgelder für Windsor und den Buckingham-Palast finanziert wurde.
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Schloss Windsor
Die Hochzeit von Meghan Markle und Prinz Harry am 19. Mai 2018 war eines der größten Ereignisse auf Schloss Windsor in den vergangenen Jahren. Von Fernsehkameras in die ganze Welt übertragen, gab sich das Paar vor 600 Gästen in der St. George's Chapel auf Schloss Windsor das Ja-Wort.
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Die Royal Lodge
Natürlich sind Meghan und Harry nicht die einzigen Royals, die in Windsor den Bund fürs Leben geschlossen haben. Am 17. Juli 2020, während der Corona-Pandemie, heiratete Harrys Cousine Prinzessin Beatrice den Immobilienentwickler Edoardo Mozzi in einer kleinen privaten Zeremonie in der Kapelle der Royal Lodge. Die nur fünf Kilometer von Schloss Windsor entfernte Royal Lodge wurde im Jahr 2004, zwei Jahre nach dem Tod der Königinmutter, die offizielle Residenz von Prinz Andrew. Allerdings vielleicht ja nicht mehr lange.
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Die Royal Lodge
In dem denkmalgeschützten Haus verbrachten die Prinzessinnen Beatrice und Eugenie einen Großteil ihrer Kindheit. Eine Holzschaukel, in die Eugenies Name eingraviert ist, hängt noch heute im Garten. Prinz Andrew isolierte sich während des ersten Coronavirus-Lockdowns gemeinsam mit seiner Ex-Frau Sarah Ferguson und seiner Tochter Prinzessin Eugenie und deren Ehemann Jack Brooksbank in der Royal Lodge.
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Adelaide Cottage
König Charles will Berichten zufolge auf mehreren Anwesen leben: drei Tage die Woche im Clarence House in London, zwei Wochentage auf Schloss Windsor (obwohl er dort bisher wenig Zeit verbracht hat) und das Wochenende auf Schloss Sandringham im englischen Norfolk. Windsor ist nicht nur der Ort, an dem seine Eltern und seine geliebte Großmutter begraben sind. Es ist auch der Wohnsitz von Prinz William und seiner Familie, die derzeit im nahe gelegenen Adelaide Cottage wohnen.
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Adelaide Cottage
Das Adelaide Cottage wurde im Jahr 1831 für Königin Adelaide, die Frau von König Wilhelm IV., erbaut. Das Haus liegt nur einen kurzen Spaziergang vom Schloss entfernt. Es wurde im Jahr 2015 renoviert und somit waren keine größeren Arbeiten erforderlich. „Sie wollten weder etwas Auffälliges noch ein zu renovierendes Haus oder ein Heim, das extra Sicherheitsmaßnahmen erforderte, um die Steuerzahler nicht weiter zu belasten“, sagte eine Quelle gegenüber der britischen Tageszeitung „The Sun“ als Grund, warum William und Kate das relativ bescheidene Anwesen als Wohnsitz wählten. Es heißt auch, dass bei den Royals kein Personal mit im Haus lebt.
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Adelaide Cottage
Prinz William und Herzogin Kate zogen rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahres im September 2022 nach Windsor – nur wenige Tage vor dem Tod der Königin. Das Paar wollte der Queen näher sein und seinen drei Sprösslingen eine normalere Kindheit auf dem Land ermöglichen. Alle drei gehen in die Lambrook-Schule, die nur eine kurze Autofahrt vom Adelaide Cottage entfernt liegt. Es heißt zwar, dass die Familie irgendwann ins Schloss ziehen könnte. Doch vorerst sollten sich die Kinder auf dem Land einleben können.
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