Der New Yorker Mobster Carmine „The Bull“ Agnello lebte einst in ausschweifendem Luxus. Zutritt zur feudalen Residenz des Mafiosos hatten wohl nur seine engsten Freunde. Und die Familie natürlich. Das änderte sich 2003 schlagartig, als seine Ex-Frau die Türen für eine US-Reality-Show öffnete. 20 Jahre und eine Großrazzia des FBI später ist von der einstigen Pracht der Villa auf Long Island nicht mehr viel zu sehen. Werfen Sie hier einen Blick in das verfallene Gangsterheim ...
Körperverletzung, Brandstiftung und Schutzgelderpressung – das Vorstrafenregister von Carmine Agnello ist lang. Er war Mitglied der New Yorker Mafia-Familie Gambino. 1984 heiratete er Victoria (im Bild mit ihren Söhnen), die Tochter des Clan-Bosses John Gotti – gegen dessen Willen allerdings. Fünf Jahre später zog das Paar mit seinen Söhnen Carmine Jr., John und Frank nach Long Island. In dem kleinen Ort Westbury lebte die Familie in einer schicken Villa mit fünf Schlafzimmern.
Seine Verbrechen holten Agnello allerdings eines Tages ein: 2001 wurde der Mobster wegen Raubes und Brandstiftung zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Als er in Haft saß, ließ sich seine Frau Victoria 2003 wegen Vernachlässigung scheiden und bekam das Haus zugesprochen. Gemeinsam mit ihren Söhnen war Victoria in den US-Reality-Shows „Growing up Gotti“ und „Growing Up Gotti: Ten Years Later“ zu sehen. Die Gotti-Villa, in der die Show größtenteils gedreht wurde, steht heute jedoch seit Langem leer...
2016 durchsuchte das FBI ihm Rahmen von Steuerbetrugsvorwürfen die schicke Familienvilla sowie Agnellos Autowerkstatt in Queens, die er zusammen mit seinen Söhnen betrieb. Neben einem Dutzend Anklagepunkten wurde ihm unter anderem vorgeworfen, illegale Autoverschrottung in Millionenhöhe betrieben zu haben. 2018 stimmte Agnello einem Vergleich zu und entging so einer Gefängnisstrafe. Für seine Ex-Frau Victoria und die Kinder war der Wohnsitz nach der Razzia wohl kein schönes Zuhause mehr. Sie verließen die Villa, die seitdem dem Verfall preisgegeben ist. Doch trotz des Leerstands kann man noch heute die prachtvolle Ausstattung des Hauses erkennen. Zum Beispiel an der spektakulären Flügeltreppe (im Bild) und dem großen Foyer.
Im Jahr 2022 begaben sich der Stadtforscher Urbex And Chill und sein Freund DarkExploration auf Erkundungstour. Ihr Video zeigt den Verfall der verlassenen Villa. Im ganzen Haus wurden persönliche Gegenstände und prunkvolle Möbel achtlos zurückgelassen, darunter Bücher, Geschirr, Nippes sowie ein beeindruckender Vitrinenschrank – so, als würde alles in den nächsten Tagen von einem der Gottis abgeholt.
Papierkram auf der marmornen Kücheninsel, eine zerbrochene Tür in der Ecke und auf den Arbeitsflächen noch das Geschirr: Ob die FBI-Agenten die Küche bei ihrer Durchsuchung so unordentlich hinterlassen haben, ist nicht bekannt. Interessanterweise fanden die Stadtforscher auf der Kücheninsel ein Manuskript mit dem Titel „The Senator's Daughter“, das offensichtlich von Victoria Gotti stammt. Die Bestsellerautorin und Kolumnistin veröffentlichte 1997 ein Buch mit demselben Titel.
Neben Porzellan, antiken Möbeln und Kuriositäten entdeckten die Stadtforscher auch zwei Selbstladegewehre, die bedrohlich in einer Ecke der Küche standen. Man kann nur hoffen, dass sie nie zum Einsatz kamen.
Die einstige Pracht des Hauses lässt sich auch an der extravaganten Ausstattung des rosafarbenen Marmorbadezimmers ablesen: Hier badeten die Gottis einst umgeben von goldenen Armaturen und einem riesigen Kristallspiegel in einer Whirlpool-Wanne.
Im Obergeschoss des Gästehauses machten die "Urbexer" die vielleicht interessanteste Entdeckung. Hinter einem eingebauten Regal verbarg sich ein geheimer Raum, der mit alten Kleidungsstücken und anderem Gerümpel vollgestopft war. Beim Öffnen entdeckten die beiden YouTuber einen Schließmechanismus mit Tastatur an der Geheimtür, was darauf hindeuten könnte, dass der Raum früher mehr als nur ein Kleiderschrank oder eine Abstellkammer war.
Die jahrelange Vernachlässigung ist auch auf dem großen Gartengelände nicht zu übersehen. Zu dem Anwesen gehören ein Basketballplatz, ein Tennisplatz, ein Gästehaus und ein Pool mit einer Swim-up-Bar, an der offensichtlich schon lange kein Cocktail mehr geschlürft wurde. Im Gestrüpp auf dem hinteren Grundstück fanden die YouTuber auch eine Reihe alter Autos sowie einen Jetski.
In besseren Zeiten war das geschichtsträchtige Mafioso-Haus eines der attraktivsten Anwesen auf Long Island. Es soll Victorias Vater, John Joseph Gotti, gehört haben. „Dapper Don“, wie das Oberhaupt der Gambino-Familie von der Presse auch genannt wurde, hatte anscheinend viel Geld in die schicke Villa gesteckt. Das Bild zeigt das herrschaftliche Äußere der repräsentativen Residenz vor der jahrelangen Vernachlässigung. Reisen Sie nun mit uns in die Vergangenheit, als das Gotti-Haus noch von der Familie bewohnt wurde...
Die Villa wurde prominent in den Reality-Sendungen gezeigt. Victoria Gotti avancierte zu einem TV-Star sowie einer Bestseller-Autorin und Kolumnistin. Sie beschrieb das Haus als „sehr warm, sehr holzig, sehr komfortabel und dennoch sehr elegant“. Hier ist das opulente Wohnzimmer zu sehen, als es mit einem feinen Holzparkett ausgelegt und großen Bücherregalen eingerichtet war.
Trotz der vielen Annehmlichkeiten – auch die Schlafzimmer waren äußerst luxuriös ausgestattet (im Bild) – hatte Victoria Gotti nach der Scheidung mehrfach versucht, die Immobilie abzustoßen. 2008 ging die Residenz für umgerechnet 2,3 Millionen Euro auf dem Markt. Im Jahr darauf drohte die Zwangsversteigerung, weil Gotti mit der Rückzahlung der Hypothek in Verzug geraten war. Seitdem wurde das Haus sieben Mal neu angeboten und wieder vom Markt genommen.
Nach der FBI-Razzia im Jahr 2016 kehrte die Familie nie mehr in das Haus zurück. Bis zur endgültigen Zwangsvollstreckung blieb die Villa bis Dezember 2022 im Besitz von Victoria Gotti. Das Anwesen wurde versteigert und Berichten zufolge von der JP Morgan Chase National Bank für umgerechnet 2,5 Millionen Euro erworben. Es bleibt abzuwarten, was in Zukunft mit der ehemaligen Mafia-Villa geschehen wird.
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Benjamin „Bugsy“ Siegel hatte einen furchterregenden Ruf – er war einer der Gründer der Killer-Gang „Murder Inc.“, die in den 1930er- und 1940er-Jahren als Arm der jüdischen und italoamerikanischen Mafia in den USA agierte. Trotz seiner charmanten Art sollen der gut aussehende Siegel und seine Mafia-Truppe für mehr als 1.000 Morde verantwortlich sein. Während der Prohibition machte Siegel sein Geld als Schwarzhändler. Später stieg er ins Glücksspielgeschäft ein und entwickelte Las Vegas mit zur Glücksspielmetropole, die wir heute kennen. Ende der 1930er-Jahre zog der Mobster nach Kalifornien, wo er sich ein riesiges Anwesen baute.
In dieser Villa im spanischen Kolonialstil in Beverly Hills, die Anfang 2023 für umgerechnet rund 16 Millionen Euro zum Verkauf stand, fand Siegel 1947 frühzeitig den Tod. Der skrupellose Gangster hatte durch seine dunklen Geschäfte reichlich Geld für ein Leben im Luxus übrig – er umgab sich gerne mit Filmstars, Glanz und Glamour. Die Villa verfügt über sieben Schlafzimmer, sieben Bäder und eine Wohnfläche von rund 660 Quadratmetern. Inzwischen scheint sie einen neuen Eigentümer gefunden zu haben.
Siegel hatte das spektakuläre Anwesen in Beverly Hills für seine Geliebte Virginia Hill gemietet, die als Kurierin für die Mafia arbeitete. Am Abend des 20. Juni 1947 war Siegel bei Hill zu Besuch, als er auf dem Sofa von einem Attentäter durchs Fenster erschossen wurde. Trotz umfangreicher Ermittlungen der Polizei wurde der Mörder nie identifiziert und der Fall ist bis heute ungelöst.
Seit Siegels Tod hat das Haus mehrmals den Eigentümer gewechselt, doch bis heute sind viele der Originaldetails von damals im Haus erhalten geblieben. Der zweistöckige Eingangsbereich mit schmiedeeisernen Toren und Geländern dürfte Besucher schon zu Zeiten, als der Gangster hier ein- und ausging, in Staunen versetzt haben. Die Fliesen vor der prächtigen Treppe sind handbemalt und stammen laut Maklerangaben wie der Rest des Raums aus dem Jahr 1928.
Gleich neben dem Eingang befindet sich das Wohnzimmer, das mit Parkett, Balkendecken und einem Kamin ausgestattet ist. Das angrenzende Familienzimmer hat eine Bar und ebenfalls bemalte Bodenfliesen. Wer Siegels Lebensgeschichte durch den Gangsterfilm „Bugsy“ kennt, wird enttäuscht sein, dass dieses Haus nicht als Kulisse für die dramatische Nachstellung des Mordes vor der Kamera diente. Die entscheidende Szene wurde nämlich in einer italienischen Villa im Viertel Hancock Park von Los Angeles gedreht. In diesem Anwesen in Beverly Hills ereignete sich jedoch die wirkliche, wenn auch makabre, Geschichte.
Siegel mietete nicht nur eine Luxusvilla für seine Geliebte an, er besaß auch sein eigenes Refugium im exklusiven Viertel Holmby Hills von Los Angeles. Das 1938 erbaute Anwesen konnte sich Siegel durch seine kriminellen Machenschaften leisten. Das Haus befindet sich auf einem mehr als 7.000 Quadratmeter großen Grundstück, hat fünf Schlafzimmer, ein riesiges Wohnzimmer und eine Bibliothek mit Eichenholzverkleidung. Imposant sind auch das Esszimmer sowie das geräumige Heimkino.
In dem Haus wohnte der Gangster mit seiner Frau und seinen Kindern. Er scheute keinerlei Kosten, um das Haus mit jedem erdenklichen Komfort und Luxus auszustatten. Im Wohnzimmer stand ein fünf Meter langes Sofa mit Schnitzereien und es gab eine aufwendig verzierte Bar mit den erlesensten Champagnern, Cognacs und Whiskys.
Das Haus war mit sechs Badezimmern ausgestattet, eine Seltenheit zu einer Zeit, in der selbst die extravagantesten Häuser höchstens ein oder zwei Bäder hatten. Im Esszimmer stand ein riesiger Holztisch, an dem satte 30 Personen Platz fanden – deutlich größer als der hier gezeigte glänzende Holztisch.
Das Grundstück ist ebenso luxuriös und verfügt über einen Pool und einen gepflegten Garten. In seinem Schlafzimmer versteckte Siegel eine geheime Falltür im Kleiderschrank, durch die er 1940 auf den Dachboden flüchtete, um sich vor der Polizei zu verstecken. Entkommen konnte der Verbrecher den Ermittlern nicht und wurde schließlich wegen Mordes festgenommen. Siegel wurde vom Vorwurf des Mordes allerdings freigesprochen.
Als Boss der italoamerikanischen Mafia-Gruppe „Chicago Outfit“ (auch bekannt als „South Side Gang“) verdiente Al Capone ein Vermögen mit dem Alkoholschmuggel. Um auf dem Höhepunkt seiner kriminellen Karriere sowohl seinen Feinden als auch der Polizei aus dem Weg zu gehen, setzte sich der Verbrecher 1928 nach Miami ab, wo er in South Beach auf Palm Island eine spektakuläre Villa kaufte.
Für das knapp 2.800 Quadratmeter große Anwesen zahlte Capone damals 40.000 US-Dollar, was einem heutigen Geldwert von umgerechnet rund 555.000 Euro entspricht. Geschützt von Palmen und tropischer Vegetation wirkt es wie eine Ruhe-Oase abseits der Hektik auf dem Festland. Die Villa im spanischen Kolonialstil wird durch ein Tor betreten, das Capone selbst errichtet hat – vermutlich um ungebetenen Besuchern den Zugang zu erschweren.
Zur Villa gehört ein großer Pool – Luxus war Capone genauso wichtig wie seine Privatsphäre. Weil er um seine Sicherheit besorgt war, leistete sich der Ganove gewisse Extras für 200.000 US-Dollar, unter Berücksichtigung der Inflation wären das heute 2,7 Millionen Euro. So ließ Capone seine Villa durch eine zwei Meter hohe Mauer mit Suchscheinwerfern schützen und stattete sein Anwesen mit einem Pförtnerhaus, einer Schutzhütte und einer Grotte aus – ein ziemlich kostspieliger Garten.
Heute ist die Villa mit schicken Holzdielen ausgelegt und minimalistisch-elegant in Weiß eingerichtet. Das macht es nur schwer vorstellbar, was sich zwischen diesen Wänden einmal abgespielt hat. Der Gangster-Boss befand sich in seinem Haus in Miami, als sich am 14. Februar 1929 das Valentinstag-Massaker ereignete. Dabei wurden fünf Mitglieder der Gang seines Erzrivalen George „Bugs“ Moran ausgelöscht sowie zwei Personen aus deren Umfeld. Wenige Monate später im Mai kam Capone wegen Waffenbesitzes für neun Monate in Philadelphia hinter Gitter. 1931 folgte eine weitere Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung für sieben Jahre.
In der ehemaligen Mafia-Villa von 1922 finden sich noch heute viele Originalelemente im Art-déco-Stil, darunter die Gästetoilette und die gekachelten Kamine. Hierhin zog sich Capone zurück, als er 1939 aus dem berüchtigten Gefängnis von Alcatraz entlassen wurde. Zu dem Zeitpunkt war er bereits schwer an Syphilis erkrankt. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er mit seiner Ehefrau Mae in seiner Villa, wo er 1947 starb. 1952 verkaufte Mae Capone das Anwesen mit vier Schlafzimmern schließlich.
2015 wurde die Villa vollständig renoviert und mit einer modernen Einrichtung wie dieser eleganten Shaker-Küche versehen. Einige Original-Stilelemente von damals wurden damit integriert, darunter Schiebefenster und Deckenleisten. Doch stand das historische Anwesen zuletzt vor einer ungewissen Zukunft, als es im August 2021 für rund zehn Millionen Euro von Immobilienentwicklern gekauft wurde. Diese wollten die Villa abreißen lassen und auf dem Grundstück ein modernes Haus errichten.
Die überdachte Terrasse mit Art-déco-Bögen, die vom Wohnbereich abgeht, hat sowohl einen großzügigen Bereich zum Essen unter freiem Himmel als auch eine gemütliche Sitzecke. Nur schwer nachzuvollziehen also, warum ein solches Tropenparadies dem Erdboden gleichgemacht werden sollte. Die Entwickler hatten eine neue Villa mit acht Schlafzimmern und neun Bädern von insgesamt rund 950 Quadratmetern geplant. Ihre Vision wurde jedoch nie verwirklicht …
Die ehemalige Mafia-Villa bietet eine Wohnfläche von 700 Quadratmetern mit sieben Schlafzimmern und fünf Bädern. Anwohner von Miami Beach setzten sich für den Erhalt des historischen Anwesens ein und im September 2021, nur wenige Wochen nach dem Verkauf, zogen die Entwickler ihren Bauantrag zurück. Nur wenig später verkauften sie die Immobilie für 14,6 Millionen Euro weiter, wie die „New York Post“ berichtete.
Anwohnern zufolge sei die Sanierung des Geländes nicht nur ein Verlust für die lokale, sondern auch für die amerikanische Geschichte und würde der Gemeinde nur wenig bringen. Eines ist sicher: Dieses Haus mit seiner farbenfrohen Geschichte wird mit Sicherheit ein einzigartiges Familienheim abgeben. Neben den stilvollen Wohnbereichen gibt es auch genügend Platz für Unterhaltungszwecke – die überdachte Loggia mit Blick auf das Wasser gehört zu den schönsten im Haus.
Zu Capones ehemaliger Villa gehört ein 2.800 Quadratmter großes Grundstück auf einer der begehrtesten Inseln von Miami. Als ob der riesige Swimmingpool und der fantastische Außenbereich nicht schon genug wären, profitiert das Anwesen auch von einem 30 Meter langen Privatzugang zum Wasser – ideal, um sich schnell und unbemerkt abzusetzen. Bleibt zu hoffen, dass die neuen Eigentümer keine so zwielichtige Vergangenheit haben wie der bekannte Vorbesitzer der Villa …
Pete Corrado, der auch als „Maschinengewehr Pete“ bezeichnet wurde, war eines der ersten Mitglieder des „Detroit Outfit“ oder „Detroit Partnership“, der aktivsten Mafia-Organisation in Detroit. Von 1931 an führte er den Corrado-Clan an, bis er 1957 an einem Herzinfarkt starb. Der Mafioso lebte in einem 695 Quadratmeter großen Herrenhaus an der Middlesex Road Nummer 701 im Grosse Pointe Park etwas außerhalb von Detroit.
Corrado verdiente sein Geld mit einem illegalen Glücksspiel – einer sogenannten „Italian Lottery“ –, die er organisierte und betrieb. Zudem stieg er ins Immobiliengeschäft ein und war an lukrativen Sparmaßnahmen profitabler Geschäfte beteiligt. Mit diesen Aktivitäten bezahlte er auch sein georgianisch-koloniales Herrenhaus.
Das Herrenhaus ist im klassischen 50er-Jahre-Stil eingerichtet und verfügt über eine dekorativ-geflieste Eingangshalle, in der ein hübscher Brunnen angelegt ist. Neben den zahlreichen Wohn- und Schlafzimmern zählen zu den Highlights des Luxushauses drei Bars, ein Weinkeller, ein Pool- und Wellness-Raum sowie eine bombensichere Garage.
Natürlich gibt es in dem Mafia-Haus auch mehrere Geheimräume, in denen Corrado vermutlich seine Maschinengewehre und weitere Waffen versteckte. Zudem verlaufen mehrere Tunnel unter dem Haus, von denen einer in das Herrenhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite führt. Dieses gehörte einst dem Boss von „Detroit Outfit“, Anthony Zerilli.
Nach Corrados Tod 1957 blieb das Haus im Besitz der Familie und war bis 1988 das Zuhause von Bandenmitglied Anthony „The Bull“ Corrado. 1997 wurde es von dem ehemaligen Spieler des Baseball-Teams „Detroit Tigers“ und jetzigem Kommentator Kirk Gibson für 665.000 US-Dollar gekauft. Gibson versteigerte die Immobilie 2015 für umgerechnet rund 675.000 Euro.
Im Gegensatz zu seinem Rivalen Al Capone bevorzugte es der Gangster-Boss George „Bugs“ Moran in einem Luxushotel zu wohnen. Obwohl seine Eltern französische Einwanderer waren, führte der Ganove, der eigentlich Adelard Cunin hieß, die überwiegend irisch-amerikanische „North Side Gang“ an. Mit Capones „South Side Gang“ gab es immer wieder blutige Auseinandersetzungen über die Kontrolle des illegalen Alkoholhandels in Chicago.
In den 1920er- und 1930er-Jahren residierte Moran im prunkvollen Parkway Hotel in Chicago. Das Art-déco-Gebäude befand sich praktischerweise weniger als einen Häuserblock von der Garage entfernt, in der die „North Side Gang“ ihre Schmuggelware aufbewahrte. An dem Ort ereignete sich später auch das Valentinstag-Massaker.
Moran war nicht das einzige Gangmitglied, das in dem Hotel wohnte. Henry Gusenberg und Reinhardt Schwimmer residierten ebenfalls in den Räumen. Gusenberg und Moran entkamen nur knapp dem Valentinstag-Massaker, Schwimmer hatte weniger Glück und war eines der sieben Todesopfer.
Nach dem Massaker verlor Moran an Einfluss in Chicago. Das Ende der Prohibition 1933 und die Große Depression gaben seiner Karriere als Gangster-Boss den Rest. Bis Mitte der 1930er-Jahre lebte er noch im Parkway Hotel, bevor er die Stadt verließ. 1939 wurde er verhaftet und verbrachte einige Jahre im Gefängnis, wo er 1957 starb.
Das einstige Luxushotel, in dem sich ein prachtvoller Ballsaal, ein exquisites Restaurant und eine Geheimbar befanden, wurde in ein Luxuswohnhaus umgebaut, das heute den Namen „Pierre“ trägt. Der Umbau wurde mit Bedacht vollzogen und so sind viele Art-déco-Elemente noch immer erhalten.
Albert Anastasia von der furchterregenden „Murder, Inc.“ war skrupellos, weshalb er auch den Spitznamen „der Henker“ trug. Später war der Gangster der Chef der Gambino-Mafia. Er soll hinter Hunderten Auftragsmorden gesteckt haben, was ihn zu einem der berüchtigtsten Verbrecher aller Zeiten macht. Anastasias Rückzugsort war ab 1947 dieses Luxushaus in spanischem Stil in New Jersey, wo er im Jahr 1957 schließlich verstarb.
Der Mafioso kontrollierte die kriminellen Machenschaften seiner Organisation von der Villa aus und soll darin Menschen gefoltert und getötet haben. Das Haus befindet sich in Fort Lee am Hudson River gegenüber von Manhattan. Es verfügt über insgesamt 25 geräumige Zimmer und steht auf einem mehr als 5.000 Quadratmeter großen Grundstück.
Hohe Mauern, einst mit Stacheldraht versehen, umgeben die prächtige Villa, die damals von zwei bissigen Dobermännern bewacht wurde. Neben mehreren Wohnräumen verfügt die Villa über eine Vielzahl von geräumigen Schlafzimmern, eine Retro-Küche und einen Wintergarten mit Blick auf die Skyline von New York.
Wenn man sich dieses Büro mit Holzvertäfelung ansieht, kann man sich nur zu gut vorstellen, wie der unheimliche Mafia-Boss mit einer Zigarre in der Hand am Schreibtisch saß und den nächsten Mord in Auftrag gab. Dabei ist das Büro keineswegs das gruseligste Zimmer im Haus. Das wäre das heutige Bad mit Jacuzzi…
Zu Anastasias Zeiten galt dieses Zimmer auch als der „Schlachtraum“. Es gab nichts weiter als einen Abfluss, in den das Blut seiner Opfer strömen konnte. Anastasias Schreckensherrschaft endete 1957, als er beim Barbier im Park Sheraton Hotel in Manhattan erschossen wurde. Seine Villa wurde veräußert und an mehrere Eigentümer weitergegeben, bevor sie 2017 für umgerechnet rund 6,5 Millionen Euro verkauft wurde.
Paul „The Waiter“ Ricca war gut 40 Jahre lang der Kopf des „Chicago Outfits“ und quasi als Nachfolger von Al Capone von Anfang der 1930er- bis Anfang der 1970er-Jahre in Chicago aktiv. Von 1938 bis 1957 lebte er mit seiner Familie in diesem schicken Haus mit fünf Schlafzimmern im Vorort River Forest.
Ricca war eigentlich der Underboss von Frank „dem Vollstrecker“ Nitti, doch in Wirklichkeit hatte er das Sagen. Nitti, der an extremer Klaustrophobie litt, beging 1943 Selbstmord, nachdem Ricca und andere Clan-Mitglieder ihn bedrängt hatten, sich wegen Erpressung schuldig zu bekennen. Daraufhin übernahm Ricca den Chefposten und ernannte Tony Accardo zum Underboss.
Paul Ricca konnte seine kriminellen Machenschaften gut verstecken, war aber genauso grausam und rücksichtslos wie andere Mafia-Bosse. Wenn er jemanden loswerden wollte, flüsterte er einfach zu einem seiner Vollstrecker „lass ihn verschwinden“, womit der Job erledigt war.
Nach einem Tag zwielichtiger Geschäfte kehrte Ricca in sein gut ausgestattetes Zuhause mit vier Kaminen, Parkettböden, einer hübschen Bibliothek und vielen herrlichen Räumen zurück. Wie andere Mafia-Villen verfügt das Anwesen über zahlreiche Versteckmöglichkeiten, darunter einen Kleiderschrank mit einer Geheimtür, die in einen verborgenen Raum führt.
1957 wurde Ricca festgenommen und wegen Steuerhinterziehung angeklagt. 1959 kam er ins Gefängnis, saß jedoch nur 27 Monate seiner neunjährigen Haftstrafe ab. Als Ricca 1972 an einem Herzinfarkt starb, ging seine Villa an einen Professor der University of Illinois über, der die Immobilie 2014 für rund 850.000 Euro über den Makler Berg Properties verkaufte.
Tony Accardo alias „Big Tuna“, der sich von einem kleinen Gauner an der South Side von Chicago hochgearbeitet hatte, löste 1972 angeblich Paul Ricca als Chef des „Chicago Outfits“ ab. Wie sein Vorgänger kaufte Accardo ein prächtiges Herrenhaus in dem Vorort River Forest.
Accardo zog 1964 in das Haus im Kolonialstil mit fünf Schlafzimmern an der Ashland Avenue ein, als er noch Underboss des „Chicago Outfits“ war. Bis er 1972 der Don der Organisation wurde, war dies sein Zuhause. Die Baukosten betrugen 1963 bis zu 160.000 US-Dollar, was einem heutigen Wert von 1,2 Millionen Euro entspricht.
Das Haus ist mit feinsten Parkettböden ausgestattet, aufwendig mit Stuck verziert und hat mehrere hochwertige Kamine aus Backstein. Es verfügt über alle Annehmlichkeiten, die sich ein Mafia-Boss nur wünschen kann. Neben mehreren eleganten Wohn- und Schlafzimmern bietet das Anwesen eine Bibliothek, einen von Zedern gesäumten Wellnessbereich, eine große Garage für drei Autos und einen Pool.
1978 machte die Villa nach einem Einbruch Schlagzeilen. Accardo befand sich zu der Zeit im Urlaub in Kalifornien. Nicht lange danach wurden die drei mutmaßlichen Diebe und vier weitere Beteiligte erdrosselt und mit durchgeschnittenen Kehlen aufgefunden. Accardo wurde verdächtigt, die Morde in Auftrag gegeben zu haben. Der Vorwurf wurde 2002 von dem Gangster-Informanten Nicholas Calabrese bestätigt.
Nach dem Einbruch verkaufte Accardo das Anwesen und wohnte vorübergehend in einer Eigentumswohnung in derselben Nachbarschaft, bevor er in das Haus seiner Tochter und seines Schwiegersohns in Barrington Hills in Illinois zog. 1992 starb der Mafioso an Atemwegs- und Herzversagen. Seine ehemalige Residenz in River Forest stand 2019 über die Caporale Realty Group für umgerechnet 1,4 Millionen Euro zum Verkauf.
Vito Rizzuto, bekannt als der „kanadische Teflon-Don“, soll der Boss der sizilianischen Mafia in Kanada gewesen sein und Anführer der weithin gefürchteten Rizzuto-Familie – Thema der Netflix-Serie „Bad Blood“. Rizzuto war angeblich seit den 1960er-Jahren in die Mafia verwickelt gewesen, doch gelang es ihm bis 2004, nicht ins Gefängnis zu müssen. Zuvor lebte Rizzuto mit seiner Familie in einer Villa in Montreal im Stadtteil Ahuntsic-Cartierville.
Das Haus mit fünf Schlafzimmern im Tudor-Stil liegt an der feinen Antoine Berthelet Avenue, die von den Einheimischen auch „Mafia Row“ genannt wird. An der Durchgangsstraße lebten mindestens vier mutmaßliche Mafiosi, darunter auch Rizzutos Schwager Paulo Renda.
Das große Anwesen war wie alle guten Mafia-Villen mit vielen hochwertigen Details ausgestattet, wie zum Beispiel zahlreichen luxuriösen Kronleuchtern, hochwertigen Parkettböden, teuren Perserteppichen, antiken Möbeln und einer geschwungenen Treppe in der Eingangshalle.
Wahrhaft einzigartig ist auch dieses palastartig eingerichtete Wohnzimmer. Jedes der fünf Schlafzimmer des Hauses verfügt über ein eigenes Bad, zudem gibt es zwei weitere Gästetoiletten. Die hochmoderne Küche befindet sich in erstklassigem Zustand und hat massive Mahagoni-Schränke. Für die Rizzuto-Familie war offenbar das Beste gerade gut genug.
Als Rizzuto 2012 aus dem Gefängnis entlassen wurde, kam es zu einem Machtkampf in der Verbrecherfamilie, was zu mehreren hochrangigen Morden führte. Der Big Boss starb 2013 an Komplikationen im Zusammenhang mit Lungenkrebs und das Haus wurde im selben Jahr verkauft.
Vincent Palermo alias Vinny Ocean war der De-facto-Boss der DeCavalcante-Familie in New Jersey. Auf dem Mafioso und späteren FBI-Informanten basiert die Filmfigur „Tony Soprano“ in der HBO-Serie „Die Sopranos“. Nachdem er seine Gangmitglieder verpfiffen hatte, wurde Palermo in das Zeugenschutzprogramm aufgenommen und kaufte 2003 unter dem Pseudonym Vincent Cabella eine Wohnanlage in Houston.
Das Anwesen mit fünf Schlafzimmern am Memorial Drive ist ein wahrer Palast. Umgeben von einem üppigen Garten, der über einen hübschen Springbrunnen und einen Pool verfügt, ist die Villa mit vielen luxuriösen Details verziert, von Marmorböden und -säulen bis hin zu aufwendigem Stuck.
Wie es sich für einen Milliardär gehört, hielt sich Palermo in Sachen prunkvoller Einrichtung nicht zurück. Im großen Wohnbereich glitzern mehrere Kristallkronleuchter an den Decken, die wunderbar zu den teuren Antik- und Stilmöbeln, Spiegeln aus Muranoglas und teuren Teppichen passen. Ein absoluter Hingucker ist auch der schicke Flügel.
Der prunkvolle Stil wird auch in den Schlafzimmern aufgegriffen. Die Master-Suite verfügt über ein riesiges Himmelbett aus Mahagoni, einen verzierten Kronleuchter und einen Marmorkamin. In dem palastartigen Haus gibt es auch ein großzügiges Heimkino – perfekt, um „Die Sopranos“ zu schauen.
Palermos Tarnung flog 2009 auf, als die „Daily News“ eine Sendung über das neue Leben des Mafioso in Houston zeigten. Einige Wochen später stellte er die Villa für 4 Millionen US-Dollar (3,6 Millionen Euro) zum Verkauf. Als sich kein Käufer fand, nahm Palermo sie wieder vom Markt. 2015 wurde die Immobilie erneut angeboten und im folgenden Jahr für 2,9 Millionen US-Dollar (2,6 Millionen Euro) verkauft. Ob die neuen Eigentümer wohl eine Ahnung von der dunklen Vergangenheit ihres Zuhauses haben?
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