Dieses Schloss hat 1.000 Räume – doch die Royals wohnen lieber woanders
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Schlossherr Charles III.? Wohl nicht so bald
Windsor Castle, nur eine Autostunde westlich vom Zentrum Londons gelegen, ist seit seiner Erbauung vor über 900 Jahren ein beliebter Aufenthaltsort des britischen Königshauses. Es verfügt über mehr als 1.000 Räume, beherbergt Kunstwerke von unschätzbarem Wert und ist von weitläufigen Parkanlagen umgeben. Mit seinen zinnenbewehrten Befestigungsanlagen, Türmchen und Wassergräben ist es vielleicht der Prototyp eines englischen Schlosses schlechthin. Generationen von gekrönten Monarchen haben hier gelebt, so auch zuletzt Queen Elizabeth II. Doch die königliche Familie um Charles III. weigert sich, nach Windsor zu ziehen. Warum das so ist, erfahren Sie hier …
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Ein Schloss mit langer Geschichte
Die Anfänge von Schloss Windsor reichen weit in die Geschichte Großbritanniens zurück. Im Laufe der Jahrhunderte beherbergte das königliche Anwesen 39 Monarchen und ist damit das älteste durchgängig bewohnte Schloss der Welt. Die ehemalige Festung wurde nach der normannischen Eroberung durch Wilhelm den Eroberer um 1070 in strategisch günstiger Lage am Ufer der Themse errichtet. Ursprünglich sollte sie London vor Angriffen aus dem Westen schützen. Durch die Nähe zum Windsor Great Park, dem königlichen Jagdrevier, war das Anwesen außerdem ein idealer Standort für eine königliche Residenz.
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Wer wohnt auf Schloss Windsor?
Es ist allgemein bekannt, dass Windsor Castle die offizielle Residenz der verstorbenen Königin Elizabeth II. war. Doch trotz der vielen Zimmer, der imposanten Innenausstattung und der hochsicheren Befestigungsanlagen wird das Schloss derzeit von keinem ranghohen Mitglied der königlichen Familie bewohnt. König Charles III. hat sich entschieden, nicht in die Fußstapfen seiner Mutter zu treten. Stattdessen lebt er mit Königin Camilla im Clarence House, seiner Langzeitresidenz im Zentrum Londons. Auch die Familie um Kronprinz William zog es nach seiner Ernennung zum Prince of Wales nicht aufs Schloss.
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Welche Wohnungen befinden sich auf dem Gelände von Windsor?
Im September 2022 zogen Prinz William und Prinzessin Kate mit ihren drei Kindern auf das weitläufige Gelände von Windsor, genauer gesagt ins Adelaide Cottage. In der Nähe des Schlosses befindet sich außerdem die Royal Lodge, in der noch Prinz Andrew und seine Ex-Frau Sarah Ferguson residieren. Bis zur „Räumung“ Anfang 2023 gehörten auch Prinz Harry und Herzogin Meghan zu den royalen Bewohnern von Windsor. Frogmore Cottage galt als britischer Wohnsitz der beiden Amerika-Auswanderer.
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Frogmore Cottage
Frogmore Cottage – ursprünglich einmal in fünf Wohneinheiten aufgeteilt – war im Laufe der Jahrhunderte das Zuhause vieler Royals. Im Jahr 2019 wurde das historische Gebäude im Auftrag von Prinz Harry und seiner Frau Meghan zu einer größeren Familienresidenz umgebaut. Die entstandenen Renovierungskosten von umgerechnet rund 2,4 Millionen Euro hat das Paar inzwischen zurückgezahlt. Während ihres „vorübergehenden“ USA-Aufenthalts erlaubten die Palastflüchtigen laut der britischen Zeitschrift „Hello!“ Prinzessin Eugenie und ihrem Mann Jack Brooksbank mit Baby August, eine Zeit lang im Frogmore Cottage zu wohnen.
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Frogmore Cottage
Nach der Veröffentlichung von Harrys Autobiografie „Reserve“ wurde das abtrünnige Paar jedoch offiziell gebeten, das Anwesen Anfang 2023 zu verlassen. Berichten zufolge hat König Charles seinem Bruder Andrew nahegelegt, in das nun freigewordene Frogmore Cottage zu ziehen. Dieser aber weigert sich, sein langjähriges Zuhause zu verlassen. Für die Renovierung der Royal Lodge hatte er damals schließlich Millionen aus eigener Tasche bezahlt.
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Adelaide Cottage
Unweit des Schlosses liegt das denkmalgeschützte Adelaide Cottage, in dem Kronprinz William mit seiner Familie lebt. Das Haus mit vier Schlafzimmern wurde 1831 für die Gemahlin König Wilhelms IV., Königin Adelaide, erbaut. Vor dem Einzug des aktuellen Thronfolgerpaares musste das bereits 2015 grunderneuerte Cottage nur geringfügig renoviert werden. In der Nähe des Anwesens wohnt auch Kates Schwester Pippa Middleton. Ihr gemeinsames Elternhaus liegt nur 45 Autominuten vom Windsor Great Park entfernt.
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Umzug nach Windsor Castle?
Seit Prinz Harry und Herzogin Meghan nicht mehr zur Verfügung stehen, wächst der Druck auf William und Catherine. Sie sollen mehr königliche Pflichten übernehmen. Das könnte einen Umzug nach Windsor Castle bedeuten. Das Prinzenpaar von Wales, das erst seit knapp einem Jahr im Adelaide Cottage wohnt, denkt aber angeblich nicht daran, seine drei Kinder, die alle die nahe gelegene Lambrook School besuchen, wieder aus ihrer Umgebung zu reißen. Kürzlich wurde bekannt, dass Prinz William den rund einen Kilometer langen Weg vom Adelaide Cottage zum Schloss Windsor und zurück mit einem Elektroroller zurücklegt.
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Royal Lodge
Seit 21 Jahren lebt der umstrittene „Problemprinz“ Andrew in der Royal Lodge, die nur wenige Kilometer von Schloss Windsor entfernt liegt. Die 30-Zimmer-Villa ist die ehemalige Residenz der Königinmutter, und auch die verstorbene Königin Elizabeth II. hat als Kind viele Wochenenden hier verbracht. Berichten zufolge unterzeichnete Prinz Andrew 2003 für das georgianische Anwesen einen Pachtvertrag über umgerechnet 350 Euro pro Woche für die kommenden 75 Jahre, für den er einmalig umgerechnet 1,4 Millionen Euro hinblätterte. Umgerechnet 8,7 Millionen Euro soll der Herzog von York dann in die Renovierungsarbeiten gesteckt haben.
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Hat Windsor Castle noch weitere Bewohner?
Neben den Mitgliedern der königlichen Familie sind natürlich auch verschiedene Mitarbeiter, die das größte bewohnte Schloss der Welt am Laufen halten, auf dem Grundstück untergebracht. Dazu gehören das inoffizielle Oberhaupt der Schlossgemeinschaft, der Constable und Gouverneur von Windsor Castle, die pensionierten Military Knights of Windsor, der Superintendent von Windsor Castle und seine Mitarbeiter, die für die täglichen Verwaltungsabläufe zuständig sind. Laut dem „Hello!“-Magazin leben rund 150 Leute auf dem Anwesen von Windsor Castle.
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Die Personalwohnungen
Der Dekan von Windsor, die Domherren und das Personal des College of St. George leben in den sogenannten Horseshoe Cloisters. Der hufeisenförmige Kreuzgang mit seinen geschwungenen Fachwerkreihenhäusern stammt aus dem 16. Jahrhundert. Innerhalb der Schlossmauern leben außerdem die Haushälterin und ihr Personal sowie die Soldaten der ständigen Militärwache.
Weitläufige Anlage
Zum Schloss Windsor gehören rund fünf Hektar Land, einschließlich der Stadt Windsor im Westen, den Sportplätzen des Eton College im Norden und dem Windsor Great Park im Süden. Die ursprünglichen Burgmauern aus dem 11. Jahrhundert – inklusive die gesamte Umfassungsmauer – waren aus Holz. Im späten 12. Jahrhundert ließ Heinrich II. die Burg zu einem Palast aus Stein umbauen.
Die Geheimtunnel von Schloss Windsor
Bevor Windsor Castle in einem Palast verwandelt wurde, waren Geheimgänge eine Notwendigkeit, um im Angriffsfall schnell fliehen zu können. Einer dieser Fluchtwege führt angeblich noch heute aus dem Schloss hinaus. Der Eingang dazu soll sich unter einem Teppich in einem unscheinbaren Arbeitszimmer verstecken.
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Königinnen und Könige von Windsor
Windsor Castle war auch bei den Tudors sehr beliebt. Heinrich VIII. war ein regelmäßiger Besucher. Der englische König liegt unter dem Querschiff der St.-Georgs-Kapelle (St. George’s Chapel) neben seiner geliebten Jane Seymour begraben – der einzigen Ehefrau, die ihm einen männlichen Thronfolger schenkte. Die Zeichnung zeigt Schloss Windsor etwa 20 Jahre nach Heinrichs Tod.
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Umfangreiche Restaurierung
Der Staatsmann und Heerführer Oliver Cromwell machte Windsor Castle während des Englischen Bürgerkriegs (1642-51) zu seinem Hauptquartier und nutzte es als Gefängnis für erklärte Royalisten. Als Charles II. nach der Restauration der Monarchie 1660 den Thron bestieg, befand sich das Schloss in einem schlechten Zustand. Der König begann mit einer groß angelegten Renovierung und verwandelte Windsor Castle in eine prächtige Residenz. Die Staatsgemächer wurden mit Holzschnitzereien von Grinling Gibbons und Deckenfresken von Antonio Verrio verziert. Die Statue von Charles II. (im Bild) wurde 1679 errichtet.
Royal Collection Trust / © Her Majesty Queen Elizabeth II 2018 / Peter Smith
Konkurrenz für Versailles
König Charles II. ließ die Gemächer so prunkvoll ausstaffieren, um mit dem Schloss Versailles seines französischen Cousins König Ludwig XIV. zu konkurrieren. Der hier abgebildete Empfangssalon der verstorbenen Königin Elizabeth II. dient heute vor allem als Gemäldegalerie mit zahlreichen Werken alter Meister, darunter Werke von Hans Holbein dem Jüngeren und Anthonis van Dyck. Auch Porträts von Heinrich VIII. und der jungen Elisabeth I. sind zu sehen.
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Die Allee des Langen Weges
Neben der Einrichtung der Staatsgemächer war Charles II. auch maßgeblich an der Planung der Außenanlagen beteiligt. Er legte eine 4,2 Kilometer lange Allee (The Long Walk) an, die vom Windsor Great Park ins Schloss führt. Auf der gesamten Länge ließ er Doppelreihen von Ulmen pflanzen. Nach dem Tod des Königs geriet Windsor Castle mehr oder weniger in Vergessenheit.
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Eine georgianische Renovierung
Es war König Georg III. zu verdanken, dass das königliche Interesse an Windsor Castle wieder erwachte. Während seiner Regierungszeit (1760-1820) ließ er die Stiftskirche St. George's Chapel restaurieren und beauftragte den berühmten Architekten James Wyatt mit der Neugestaltung eines großen Teils des oberen Schlosshofes.
Royal Collection Trust / © Her Majesty Queen Elizabeth II 2018 / Peter Smith
Geld spielte keine Rolle
Während seiner Regierungszeit ließ der ausschweifende König Georg IV. (1820-30) seine Gemächer, die Semi-State Rooms, sowie den Großen Empfangssaal mit vergoldeten Wänden und riesigen Kronleuchtern für rund 812 Millionen Euro nach heutigem Wert prachtvoll ausstatten.
Der Runde Turm von Windsor
Georg IV. setzte die Bautradition seines Vaters fort und ließ viele der mittelalterlichen Türme umgestalten. Dazu gehörte der bekannte Runde Turm, der um neun Meter aufgestockt und mit Schießscharten versehen wurde. Im Jahr 1837 besuchte Königin Victoria zum ersten Mal Windsor Castle. Während ihrer Regierungszeit wurde das Schloss zur Hauptresidenz und zum Aushängeschild des britischen Empire, wo die Monarchin Botschafter und Minister aus der ganzen Welt empfing.
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Der erste Besuch von Elizabeth II.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die damals 13-jährige Prinzessin Elizabeth zusammen mit ihrer jüngeren Schwester, Prinzessin Margaret, zu ihrer Sicherheit nach Schloss Windsor gebracht. Vielleicht ist es diesem Kindheitserlebnis geschuldet, dass Windsor zeitlebens der bevorzugte Aufenthaltsort der Königin war. Das Foto zeigt Elizabeth 1940 beim Spielen mit Margaret in einem Arbeitszimmer.
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Der große Brand von 1992
Im Jahr 1992 verursachte ein verheerender Brand, der vermutlich in der St. George's Chapel ausgebrochen war, große Schäden auf Schloss Windsor. Fünf Jahre dauerten die umfangreichen Restaurierungsarbeiten. Viele Innenräume wurden in mühevoller Kleinarbeit originalgetreu wiederhergestellt, andere nach neuen Plänen rekonstruiert.
The Royal Collection © Her Majesty Queen Elizabeth II/Mark Fiennes
Wiederaufbau der St. George’s Hall
Nach dem Brand musste auch der große Empfangssaal St. George’s Hall komplett restauriert werden. Seine gesamte Fachwerkdecke ist mit den Wappentafeln aller Ritter des Hosenbandordens seit seiner Gründung im Jahr 1348 verziert. Der Saal gilt als das größte Bauwerk dieser Art, das seit dem Mittelalter errichtet wurde.
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Die Privatgemächer der Queen
Viele Jahre lang war Windsor Castle die Wochenendresidenz von Elizabeth II. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 wurde das Schloss zum ständigen Wohn- und Amtssitz der Königin und blieb es bis zu ihrem Tod auf dem schottischen Balmoral Castle im September 2022.
Unerwartet gemütlich
Die königlichen Gemächer sind normalerweise vor neugierigen Blicken geschützt. Dieses Archivbild jedoch zeigt die ehemalige Königin in ihrem Wohnzimmer bei einem Treffen mit dem damaligen neuseeländischen Premierminister John Key. Es ist ein gemütlicher Raum mit einem geblümten Sofa, warmem Licht und einem samtig roten Teppich.
Empfang von Staatsoberhäuptern
Elizabeth II. nutzte die imposante Kulisse von Windsor Castle gerne für Staatsbesuche. Auch Joe Biden wurde auf seiner ersten Auslandsreise als Präsident der Vereinigten Staaten nach dem G7-Gipfel in Cornwall mit seiner Frau Jill Biden im Juni 2021 zum Tee mit der Queen eingeladen. Biden war der 13. US-Präsident, den die Queen in den 70 Jahren ihrer Regentschaft empfing.
Meghan und Harry in der St. George’s Hall
Die St. George's Hall, der größte Saal des Schlosses, war in den vergangenen Jahren mehrfach Schauplatz königlicher Veranstaltungen. Hier fand im Mai 2018 die Hochzeitsfeier von Prinz Harry und Herzogin Meghan statt und hier stellte das Paar im Mai 2019 ihr erstes Kind, Sohn Archie, der Weltpresse vor. Ihr zweites Kind, Lilibet Diana, kam am 4. Juni 2021 in der Wahlheimat der Amerika-Auswanderer Los Angeles zur Welt.
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Ein Saal zum Feiern
Vor der Corona-Pandemie fanden im Waterloo-Saal (im Bild) häufig ausgiebige Bankette statt. Er wurde von König Georg IV. in Auftrag gegeben und enthält Porträts von Monarchen, Staatsmännern und Feldherren, die an der Niederlage Napoleons in der Schlacht von Waterloo beteiligt waren.
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Der Grüne Salon
Ein weiterer prächtiger Raum ist der halbstaatliche Grüne Salon, welcher sich an der sonnigen Ost- und Südseite des Schlosses befindet. Dieses offizielle Hochzeitsfoto des Herzogs und der Herzogin von Sussex wurde in diesem wunderschönen Zimmer aufgenommen. Im Hintergrund sind einige der grünen Damasttapeten zu erkennen.
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Der Weiße Salon
Im mit cremefarbenem Seidendamast ausgestatteten Weißen Salon, auch White Drawing genannt, empfing die damalige Königin meist Würdenträger. Elizabeth II. hielt hier häufig kleine Empfänge ab, insbesondere Audienzen für Botschafter und Diplomaten aus dem gesamten Commonwealth.
Die Hochzeit von Prinzessin Eugenie
Im Oktober 2018 heiratete Prinzessin Eugenie – die jüngste Tochter von Prinz Andrew und Sarah Ferguson sowie Enkelin der Queen – ihren langjährigen Lebensgefährten Jack Brooksbank in der St. George's Chapel auf Schloss Windsor. Die anschließenden Hochzeitsfotos aus dem Weißen Salon stammen von dem Fotografen Alex Bramall. Später wurden auch Aufnahmen vom privaten Hochzeitsessen in der Royal Lodge gemacht.
Die St. George's Chapel
Am sogenannten „Garter Day“ im Juni jeden Jahres versammeln sich die Ritter des Hosenbandordens auf dem Gelände von Windsor Castle. Nach einem gemeinsamen Essen ziehen die Würdenträger in einer Prozession, angeführt vom Souverän, zum Gottesdienst in die St. George's Chapel, in der jeder Ritter seinen festen Platz hat. Auch Prinz William und sein Vater König Charles III. sind Mitglieder des exklusiven Clubs, der im 14. Jahrhundert von Edward III. gegründet wurde. In der Kapelle fanden außerdem die Trauungen von Prinz Harry und Herzogin Meghan sowie von Prinzessin Eugenie und Jack Brooksbank statt.
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Die St. George's Chapel von innen
Die St.-Georgs-Kapelle ist eines der schönsten Beispiele gotischer Architektur in England. Das Innere ist mit aufwändigen mittelalterlichen Schnitzereien und viktorianischen Glasfenstern sowie mit den einzigartigen Wappen der Ritter des Hosenbandordens geschmückt.
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Die Beerdigung von Prinz Philip
Im April 2021 fand in der St. George's Chapel die Beerdigung von Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, statt. Auf den Wunsch des Prinzgemahls hin wurde sein Sarg in einem speziell angefertigten Land Rover Defender von Schloss Windsor zur Kapelle gefahren, bevor er von acht Sargträgern der Royal Marines die Stufen hinaufgetragen wurde. Wegen der Corona-Pandemie saß die Königin allein in der Kapelle, um sich von dem Mann zu verabschieden, mit dem sie 73 Jahre verheiratet war.
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Das Begräbnis der Queen
Weniger als 18 Monate später, am 19. September 2022, wurde die St. George's Chapel auf Wunsch der Königin auch zu ihrer letzten Ruhestätte. Nach einem Staatsbegräbnis in der Westminster Abbey kehrte die verstorbene Monarchin für immer in ihr Schloss zurück. Der Trauerzug bewegte sich vom Zentrum Londons über den Long Walk zurück nach Windsor, wo Tausende von Menschen ihr mit Blumen die letzte Ehre erwiesen. Nach einer Trauerfeier in der St.-Georgs-Kapelle wurde die Königin schließlich neben ihrem Mann Philip beigesetzt.
Letzte Ruhestätte der Könige und Königinnen
Die Kapelle ist die letzte Ruhestätte vieler anderer berühmter britischer Royals. Die Grabstätten von Heinrich VIII. und Charles I. sind durch Gedenktafeln am Boden des mittelalterlichen Kirchenschiffs gekennzeichnet.
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Schloss Windsor und die Krönungsfeier
Bei den Krönungsfeierlichkeiten für König Charles III. spielte Windsor Castle eine wichtige Rolle. Es war unter anderem die Kulisse für das offizielle Konzert, das vom britischen Fernsehsender „BBC“ live übertragen wurde. Tausende Bürgerinnen und Bürger wurden per Zufallsprinzip ausgewählt, um das Konzert kostenlos besuchen zu können, während Millionen von Menschen weltweit die Übertragung zu Hause verfolgten.
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Das Krönungskonzert
Für das Krönungskonzert standen Stars wie Katy Perry, Lionel Richie und Take That sowie zahlreiche Chöre auf der Bühne, darunter Flüchtlingschöre, LGBTQ+-Chöre, Gehörlosenchöre und der offizielle „Coronation Choir“. Unter dem Motto „Lighting up the Nation“ wurden bekannte Orte in ganz Großbritannien mit Projektionen, Lasern, Drohnen und Illuminationen in Szene gesetzt.
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Ein neues Kapitel für Schloss Windsor
Obwohl Schloss Windsor mit seinen Schätzen und Kunstwerken eng mit der Geschichte Großbritanniens verbunden ist, war es auch ein behagliches Zuhause, in dem die verstorbene Queen gerne lebte und arbeitete. Mit der Regentschaft von Charles III. hat nun ein neues Kapitel für diese geschichtsträchtige königliche Residenz begonnen.
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