Kim Jong-uns riesiges Geheimanwesen und weitere Diktatoren-Villen
So verstecken sich berüchtigte Gewaltherrscher

Während ihr eigenes Volk in Hunger lebt, unterdrückt oder gar gefoltert wird, leben die schlimmsten Staatenlenker dieser Welt in verschwenderischem Luxus und überfrachteten Residenzen. Die Tyrannen verprassen ihr unrechtmäßig erworbenes Vermögen – ohne Rücksicht auf Verluste. Und ganz ohne Scham. Hier öffnen wir Ihnen die Türen zu den Geheimdomizilen noch lebender und bereits verstorbener Diktatoren der Welt – von Kim Jong-uns Luxusvillen bis hin zu Saddam Husseins Bagdad-Palast und Wladimir Putins opulentem Waldai-Liebesnest.
Die Paläste des Kim Jong-un, Nordkorea

Seit dem Tod seines Vaters Kim Jong-il im Jahr 2011 steht Kim Jong-un an der Spitze Nordkoreas. Während der autoritäre Führer, der dem Westen mit nuklearer Vernichtung droht, sein Volk hungern lässt und malträtiert, schwelgt der Diktator schamlos in Luxus – ob in einem seiner Paläste, prachtvollen Villen oder anderen extravaganten Residenzen.
Die Paläste des Kim Jong-un, Nordkorea

Der Kumsusan-Palast der Sonne (im Bild) in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang steht für einen Sinn von Ästhetik, der es den Mitgliedern der Kim-Familie offensichtlich angetan hat. Der Palast war die offizielle Residenz des Gründungspräsidenten Nordkoreas, Kim Il-sung. Heute dient er als sein Mausoleum, in dem auch sein Sohn Kim Jong-il begraben liegt. Gerüchten zufolge sollen dem derzeitigen Diktator Kim Jong-un für seinen Aufenthalt in der Hauptstadt insgesamt 13 befestigte Anlagen zur Verfügung stehen.
Die Paläste des Kim Jong-un, Nordkorea

Als der russische Außenminister Sergej Lawrow dem nordkoeanischen Despoten im Jahr 2018 einen Besuch abstattete, wurde einer dieser Wohnsitze fotografiert. Laut dem amerikanischen Nachrichtensender „CNN“ zeigten die Bilder „ein hell erleuchtetes, weitläufiges Anwesen, das ziemlich nüchtern dekoriert ist, aber Kunstwerke, teuer aussehende Teppiche und Marmorsäulen aufweist“. Unter den 13 angeblichen Pjöngjang-Residenzen scheint der Ch’angkwangsan-Komplex – hier von oben gezeigt – der größte zu sein.
Die Paläste des Kim Jong-un, Nordkorea

Einem Bericht auf der Webseite „North Korea Leadership Watch“ zufolge hat der paranoide Diktator angeblich acht weitere Luxusvillen auf dem Gelände errichten lassen – ein taktischer Zug, um potenzielle Attentäter zu verwirren. Es weiß aber niemand genau, ob diese Villen für seinen persönlichen Gebrauch, für Familienmitglieder oder gar Mitarbeiter gebaut wurden.
Die Paläste des Kim Jong-un, Nordkorea

Abseits der Hauptstadt soll Kim ebenfalls eine Vielzahl protziger Anwesen zur persönlichen Entspannung besitzen. Der südkoreanische Satellitenbildexperte Bruce Songhak Chung konnte angeblich bis zu 30 Luxusimmobilien identifizieren, die vom obersten Führer Nordkoreas sowie seiner Familie genutzt werden. Der Komplex im Ferienort Wŏnsan an der Ostküste Nordkoreas (im Bild) soll Kims Favorit sein.
Die Paläste des Kim Jong-un, Nordkorea

Kims angeblicher Rückzugsort, der von der amerikanischen Boulevardzeitung „New York Post“ als Resort im Stil von Donald Trumps Mar-a-Lago beschrieben wurde, soll über alles verfügen, was ein Despot so zur Entspannung braucht: gepflegte weiße Sandstrände, Schwimmbäder mit Wasserrutschen, Tennisplätze, ein Stadion, einen Hubschrauberlandeplatz, einen Hafen für seine Flotte von Superjachten und Kreuzfahrtschiffen sowie Luxusunterkünfte. Ein Analyst vom medialen Nordkorea-Kenner „38 North“, Michael Madden, mutmaßte: „Man könnte sechs Mar-a-Lagos in Kims Anwesen unterbringen.“ Zur Erklärung: Das rund 35.000 Quadratmeter große Mar-a-Lago-Anwesen im US-Bundesstaat Florida gehört Ex-Präsident Donald Trump. Neben dem gigantisch-großen Resort-Komplex sollen übrigens noch drei paradiesische Inseln (im Bild) zum Privatbesitz von Nordkoreas oberstem Führer gehören.
Die Paläste des Kim Jong-un, Nordkorea

Auch am malerischen See Yonphung in Nordkorea, der sich nahe dem wichtigsten Nuklearkomplex des Regimes befindet, soll Kim Jong-un mehrere palastartige Anwesen besitzen. Und laut „NK Pro“, einer unabhängigen Nachrichten-Webseite mit Schwerpunkt auf Nordkorea, kommt noch eines dazu. Demnach ist die kompliziert konstruierte Megavilla samt vierstöckigem Turm mit ihren 21.000 Quadratmetern vier Mal größer als das Weiße Haus in Washington. Sein Volk indes leidet enorme Nöte und Millionen von Nordkoreanern kämpfen ums nackte Überleben.
Saddam Husseins Palast, Bagdad, Irak

Während der Amtszeit des irakischen Präsidenten Saddam Hussein von 1979 bis 2003 war die Nation im Nahen Osten in eine Reihe verheerender Konflikte verwickelt, vom Iran-Irak-Krieg über den Golfkrieg bis hin zum Irak-Krieg Anfang der 2000er-Jahre. Seine Herrschaft war geprägt von ungeheuren Menschenrechtsverletzungen, insbesondere gegenüber den Kurden sowie Anhängern des Bahai-Glaubens und den schiitischen Marsch-Arabern.
Saddam Husseins Palast, Bagdad, Irak

Der auch als Wasserpalast bekannte al-Faw-Palast ist Teil des weitläufigen Präsidentenkomplexes Al Radwaniyah am Stadtrand von Bagdad. Das Gebäude wurde in den 1990er-Jahren vom irakischen Diktator in Auftrag gegeben – zum Gedenken an die Rückeroberung der al-Faw-Halbinsel während des ersten Golfkrieges gegen den Iran im Jahr 1988.
Saddam Husseins Palast, Bagdad, Irak

Wie auch bei den anderen der über 80 Paläste, die dem irakischen Herrscher gehörten, wurde beim fast 42.000 Quadratmeter großen al-Faw-Palast an nichts gespart. Das Gebäude, das von zwei künstlichen Hügeln und Seen umgeben ist, zählt 62 Zimmer und 29 Badezimmer. In der Eingangshalle hängt ein majestätischer Kronleuchter, und der Boden besteht aus italienischem Marmor.
Saddam Husseins Palast, Bagdad, Irak

Saddam Hussein hielt sich eigentlich nicht oft im Palast auf. Tatsächlich soll er sogar nur sieben oder acht Nächte dort verbracht haben. Seine Söhne Qusay und Uday nutzten das Anwesen aber häufig als Quartier für ihre Jagdausflüge, und der Palast diente vielen Mitarbeitern des irakischen Diktators als Zufluchtsort. Dieses Bild zeigt die Überreste eines der großen Empfangsräume.
Saddam Husseins Palast, Bagdad, Irak

Bei den wenigen Besuchen im al-Faw-Palast nahm der irakische Machthaber auf dem kunstvoll dekorierten und mit goldenen Löwenköpfen verzierten Herrschersitz Platz. Das Foto zeigt einen amerikanischen Soldaten, wie er nach der Irak-Invasion im Jahr 2003 auf dem Thron posiert.
Saddam Husseins Palast, Bagdad, Irak

Das riesige Gebäude vereint sowohl traditionelle arabische als auch europäische Designeinflüsse, wie zum Beispiel dieser glitzernde, vom Art déco inspirierte Kronleuchter, der eine der feinen Marmortreppen des Gebäudes ziert. Ein 40-köpfiges Team benötigte zwischen fünf und sechs Stunden, um den gesamten Palast zu putzen.
Saddam Husseins Palast, Bagdad, Irak

Nach der Invasion und Husseins Sturz wurde der Palast ab 2003 als Kommandozentrale für US-Truppen genutzt. Viele Räume, einschließlich der noblen Suiten, mussten als schnöde Büros herhalten. Neuerdings wird das Gebäude von der American University of Iraq (AUIB) benutzt, die im Jahr 2021 ihre Türen für Studenten öffnete.
Wladimir Putins Waldversteck, Waldai, Russland

Der russische Präsident Wladimir Putin klammert sich seit 1999 an die Macht in Russland, geht hart gegen Meinungsverschiedenheiten im Land vor und verursacht Chaos auf globaler Ebene. Sein schonungsloses Machtstreben wurde im Jahr 2014 mit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim deutlich. Im Februar 2022 fiel der despotische Aggressor militärisch in die Ukraine ein.
Wladimir Putins Waldversteck, Waldai, Russland

Mit einem angeblichen Nettovermögen von weit über 180 Milliarden Euro könnte der russische Tyrann Berichten zufolge der reichste Mann der Welt sein. Mit einer Reihe heimlicher Residenzen. Wie Antikorruptionsaktivisten und Enthüllungsjournalisten veröffentlichten, zählen dazu ein riesiger Palast an der Schwarzmeerküste sowie ein Waldversteck am Waldai-See, dessen Haupthaus – auch Putins Datscha genannt –, hier im Bild zu sehen ist.
Wladimir Putins Waldversteck, Waldai, Russland

Dank des „Proekt“-Teams gibt es nun Bilder vom geheimnisvollen Palastinneren. Die Fotos stammen angeblich von einem Bauunternehmer. Laut der britischen Zeitung „Daily Mail“ soll Putin über die am 28. Februar 2023 durchgesickerten Bilder vor Wut getobt haben. Und das, obwohl der russische Despot die knapp 3.500 Quadratmeter große Waldaisee-Villa ja nie öffentlich zu seinem Besitz gemacht hat. Das Bild zeigt ein pompös ausstaffiertes Wohnzimmer.
Wladimir Putins Waldversteck, Waldai, Russland

Laut „Proekt“ waren die Zimmer einst modern eingerichtet. Angeblich war es Putins Renovierungswunsch, die Räume mit viel Blattgold und prunkvollen Möbeln auszustaffieren, damit sie der opulenten Eremitage in St. Petersburg in nichts nachstehen. Das Foto zeigt einen Raum, den die „Proekt“-Journalisten das „weiße Esszimmer“ getauft haben. Putin soll übrigens eine besondere Vorliebe für in den Wäldern verborgenen Immobilien haben.
Wladimir Putins Waldversteck, Waldai, Russland

Gerüchten zufolge hat Putin gleich „mehrere“ Kinder mit der Turnerin und späteren Politikerin Alina Kabajewa. Laut „Proekt“ baute der Autokrat seiner Freundin und ihren Kindern eine weitläufige Holzvilla auf dem größeren Waldai-Anwesen – rund 800 Meter vom Palast entfernt. Wenn der Präsident in seinem Landpalast residiert, soll er angeblich von diesem Büro (im Bild) die Kreml-Geschäfte sowie seine schlecht ausgerüsteten Truppen in Russlands illegalem Krieg gegen die Ukraine lenken. Vergoldete Kronleuchter erhellen den Raum, der mit Intarsienmöbeln wie einem riesigen Schreibtisch und einem Konferenztisch ausgestattet ist.
Wladimir Putins Waldversteck, Waldai, Russland

Dies ist angeblich Putins Schlafzimmer im französischen Second-Empire-Stil, das interessanterweise an den Grand Salon von Napoleon III. im Louvre erinnert. Wie die anderen Räume im Putin-Palast ist auch dieses Zimmer sowohl mit einem eigenen Balkon als auch mit vielen hochwertigen Möbeln und goldenen Akzenten ausgestattet. Andere bemerkenswerte Räume in der Villa sind die Musiklounge mit einem weißen Petrof-Konzertflügel und der „Nachtkeller“ mit vergoldeten Stühlen und einem mit Blattgold verzierten Kronleuchter, von dem sich Gäste angeblich ein Stück vom Edelmetall abreißen und mit nach Hause nehmen können.
Wladimir Putins Waldversteck, Waldai, Russland

Das gesamte untere Stockwerk der Datscha ist zu einem luxuriösen Freizeitbereich umfunktioniert worden. Dort kann sich Putin samt Mitarbeiter-Entourage entspannen, während in der Ukraine der Krieg tobt. Der Bereich verfügt über einen Pool, ein Hamam, einen Whirlpool und einen Massagetisch. Und damit nicht genug. Auf dem Gelände soll sich ein weiteres, größeres Spa befinden, das von Nawalny-Aktivisten als „Tempel der Askese“ beschrieben wurde.
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Muammar Gaddafis Anwesen, Tripolis, Libyen

Muammar Gaddafi wurde im Jahr 1942 in eine Beduinenfamilie geboren und führte im Jahr 1969 einen Putsch an, der zum Sturz von Libyens König Idris I. führte. Oberst Gaddafi, wie er genannt wurde, verwandelte Libyen in einen pseudosozialistischen Staat und häufte gleichzeitig ein persönliches Vermögen in Höhe von schätzungsweise 183 Milliarden Euro an.
Muammar Gaddafis Anwesen, Tripolis, Libyen

Gaddafis Hauptwohnsitz war Bab al-Aziziya. Die sogenannte „Burg der Furcht“ war ein weitläufiges, ummauertes Gelände im Zentrum von Libyens Hauptstadt Tripolis. Auf dem riesengroßen Grundstück standen Gaddafis Privatresidenz, Militärkasernen, eine Moschee, ein Hallenbad und verschiedene andere Gebäude. Das Foto zeigt die erwähnten Mauern nach den Massenprotesten des Arabischen Frühlings 2011.
Muammar Gaddafis Anwesen, Tripolis, Libyen

Diese Momentaufnahme im Hallenbad wurde nach dem Sturz des Diktators gemacht und zeigt einen Rebell, wie er die grüne Flagge des Gaddafi-Regimes in Brand steckt. Das ursprüngliche rot-schwarz-grüne Design, das im Jahr 1951 nach der Gründung des Königreichs Libyen etabliert wurde, ist seitdem wieder in Verwendung.
Muammar Gaddafis Anwesen, Tripolis, Libyen

Zwar soll Gaddafis Residenz in Tripolis weniger luxuriös als seine Häuser in den Golfstaaten gewesen sein. Trotzdem fehlte es dem Anwesen nicht an Erhabenheit und Prunk – was das Foto von Gaddafis Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Bab al-Aziziya beweist. Putin, nicht nur ähnlich repressiv wie der libysche Revolutionsführer, scheint die Vorliebe für Gold mit dem verstorbenen Autokraten geteilt zu haben.
Mehr: Das sind die reichsten Staats- und Regierungschefs aller Zeiten
Muammar Gaddafis Anwesen, Tripolis, Libyen

Gaddafi blieb seinen beduinischen Wurzeln treu. Er zog es vor, in einem klimatisierten Zelt innerhalb des Komplexes zu leben und empfing dort auch oft ausländische Würdenträger, wie zum Beispiel den früheren französischen Präsidenten Jacques Chirac (links im Bild). Sein Luxus-Zelt nahm der Oberst auch gern auf Reisen mit. Im Jahr 2009 reichte er einen Antrag ein, es im New Yorker Central Park aufstellen zu dürfen. Sehr zum Entsetzen der örtlichen Behörden.
Muammar Gaddafis Anwesen, Tripolis, Libyen

Als Reaktion auf den Bombenanschlag auf die Berliner Diskothek „La Belle“ im April 1986 startete unter dem damaligen Präsidenten Ronald Reagan die „Operation El Dorado Canyon“, bei der auch Gaddafis Aufenthaltsort Ziel von den US-Luftangriffen war. Gestürzt wurde der libysche Diktator aber erst 2011 im Zuge der Aufstände und Rebellionen der arabischen Welt – auch als Arabischer Frühling oder Arabellion bekannt. Die Nato bombardierte Bab al-Aziziya, dessen Wachpersonal sich im August 2011 ergab.
Muammar Gaddafis Anwesen, Tripolis, Libyen

Gaddafi, der seit Juni 2011 als mutmaßlicher Kriegsverbrecher per Haftbefehl gesucht wurde, floh in seine Heimatstadt Sirte. Am 20. Oktober 2011 starb der diktatorische Revolutionsführer. Die genauen Umstände seines Todes und ob er durch einen Nato-Angriff oder von Truppen der Übergangsregierung getötet wurde, sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Bab al-Aziziya wurde geplündert und verwüstet. Eine Zeit lang wohnten Familien in den wenigen, noch stehenden Häusern. Und der Platz inmitten der Ruinen wurde als Markt genutzt, bis der gesamte Komplex dem Erdboden gleichgemacht und in einen Park verwandelt wurde.
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