Harvey Weinsteins Villa abgerissen – Grundstück kostet nun 19 Millionen Euro
Diese Luxusvillen fielen der Abrissbirne zum Opfer

Was haben Chris Martins Malibu-Bungalow, Prinz Andrews Landhaus und eine der prächtigsten Villen des Goldenen Zeitalters gemeinsam? Sie wurden alle kurzerhand abgerissen. Hier werfen einen Blick zurück auf die Traumbauten, die dem Erdboden gleichgemacht wurden – darunter auch die damalige Villa des einstigen Filmproduzenten und aktuell inhaftierten Sexualstraftäters Harvey Weinstein. Das gebäudefreie Grundstück ist nun für umgerechnet 19 Millionen Euro zu haben...
Harvey Weinsteins Villa, Connecticut, USA

Harvey Weinstein erwarb das rund 2,3 Hektar große Anwesen in zwei separaten Transaktionen – 1994 und 2000 – für einen Gesamtbetrag von damals 8,24 Millionen Dollar, was heute umgerechnet rund 13 Millionen Euro entspricht. Das weiße, mit Stülpschalung verkleidete Haus aus dem frühen 20. Jahrhundert zog sich einst mit einer 150 Meter langen Fassadenfront entlang des Küstengewässers Long Island Sound. Als Weinsteins Reichtum und Ruf zu bröckeln begannen, musste auch sein prächtiges „Gold Coast“-Haus in Connecticut dran glauben.
Ruf ruiniert

Zusammen mit seinem Bruder gründete Weinstein das Entertainmentunternehmen Miramax und produzierte als erfolgsgekrönter Filmemacher Hollywood-Blockbuster wie „Pulp Fiction“, „Der englische Patient“, „Paddington“ oder den Oscar-prämierten Streifen „Shakespeare in Love“. Am Broadway inszenierte er als Theaterproduzent zahlreiche lukrative Bühnenstücke und Musicals. Im Oktober 2017 wurden jedoch zahlreiche Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gegen den Mogul öffentlich. Im März 2020 verurteilte ein New Yorker Gericht schließlich den ehemaligen Filmproduzenten wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Haft. In einem weiteren Prozess wurde Weinstein zu weiteren 16 Jahren verdonnert und muss nun insgesamt 39 Jahre hinter Gittern ausharren.
Einflussreiche Gäste

Auf dem schicken Anwesen feierte Weinstein nicht nur die Hochzeit mit seiner zweiten Ex-Frau, der Modedesignerin Georgina Chapman. Im Haus an der Beachside Avenue wurden auch einflussreiche Gäste wie Hillary Clinton bewirtet und Benefizveranstaltungen ausgerichtet. So fuhr auch der damalige US-Präsident Barack Obama für seine Wiederwahlkampagne 2012 in Westport ein (im Bild). Etwa sechs Jahre später und auf dem Höhepunkt seiner juristischen Probleme begann der ehemalige Filmproduzent 2018 mit der Veräußerung von Vermögenswerten. Weinstein brauchte das Geld, um die Kosten für seine zahlreichen Anwälte aufzubringen.
Neue Eigentümer

Auch vom Herrenhaus in Connecticut musste Weinstein Abschied nehmen. Allerdings für einen unfassbar guten Preis. Grafikdesigner und einstiger Rohstoffhändler Andrew Bentley und Gattin, Kunsthistorikerin Fiona Garland, kauften das Anwesen 2018 für umgerechnet unschlagbare 13,5 Millionen Euro.
Der Schlag mit der Abrissbirne

Wohnen wollten die neuen Eigentümer im Haus eines vermeintlichen Vergewaltigers und Sexualstraftäters dann wohl doch nicht. Und wahrscheinlich auch kein anderer. Noch im selben Jahr beantragten Bentley und Garland eine Abrissgenehmigung aller bestehenden Gebäude auf dem Grundstück.
Die Bulldozer rücken an

Schwere Maschinerie rückte an, um das knapp 840 Quadratmeter große Haus samt Swimmingpool, Skulpturengärten und zwei kleineren Gebäuden dem Boden gleich zu machen. Und natürlich, um alles, was noch an Harvey Weinstein erinnern könnte, auf die Kippe zu fahren.
Leeres Land

Jetzt haben die Besitzer das bereinigte Anwesen zum Verkauf gestellt, und zwar in zwei getrennten Parzellen. Verkauft werden ein etwa 1,3 Hektar großes Grundstück zum Preis von umgerechnet rund zehn Millionen Euro sowie ein rund ein Hektar großes Landstück für rund neun Millionen Euro. Diese Küstengrundstücke liegen an einer der exklusivsten und teuersten Straßen von Westport in Connecticut. Wem die Geschichte des Anwesens und seines ehemaligen Besitzers nichts ausmacht, kann sich hier ein schickes Haus mit Blick aufs herrliche Wasser bauen.
O. J. Simpsons zwangsversteigertes Haus, Miami, Florida, USA

Dieser schicke Bungalow mit vier Schlafzimmern und einem großen Swimmingpool stand einmal in der Killian-Wohngegend in Miami. Im Sommer 2022 rückte hier das Abrissunternehmen an und machte das von Bäumen geschützte Haus dem Erdboden gleich. Es war nicht irgendein Grundstück, sondern das Zuhause der gefallenen US-Sportlegende O. J. Simpson.
O. J. Simpsons zwangsversteigertes Haus, Miami, Florida, USA

Der ehemalige American-Football-Star kaufte das Haus im Jahr 2000 für 575.000 Dollar, was inflationsbereinigt einem heutigen Wert von umgerechnet 932.000 Euro entspricht. Simpson, der kurz zuvor vom Vorwurf des Mordes an seiner Ex-Frau Nicole Brown Simpson freigesprochen worden war, wollte sich in dieser lauschigen, grünen Enklave mit seinen beiden jüngsten Kindern zurückziehen. Und Ruhe vor den Medien finden. Die Idylle hielt aber nicht lange, denn schon im Jahr 2008 musste das Haus geräumt werden. Simpson hatte mit Waffengewalt zwei Fanartikelsammler zur Herausgabe von Erinnerungsstücken gezwungen und wurde zu maximal 33 Jahren Haft verurteilt. 2017, nach neun Jahren, konnte der Sportler das Gefängnis auf Bewährung verlassen.
O. J. Simpsons zwangsversteigertes Haus, Miami, Florida, USA

Vier Jahre lang stand das ehemalige Simpson-Zuhause leer, bis es 2012 wegen ausbleibender Hypothekenzahlungen versteigert werden musste. 2014 kaufte es Berichten zufolge die Investmentgesellschaft Global Rental E & P für umgerechnet rund 400.000 Euro. Also für weit weniger, als Simpson dafür noch bezahlt hatte. Im November 2016 kam die Immobilie erneut auf den Markt – für unerklärliche 1,4 Millionen Euro. Ein Jahr später musste der Preis auf 1,1 Millionen Euro gesenkt werden.
O. J. Simpsons zwangsversteigertes Haus, Miami, Florida, USA

Bilder des damaligen Exposés von 2016 zeigen die frisch renovierte und leerstehende Immobilie (im Bild). Die geräumige Residenz mit ihren 350 Quadratmetern verfügte über vier Schlafzimmer und vier Bäder. Und der Außenbereich des 6.700 Quadratmeter großen Grundstücks bestach mit einem schönen Pool, einem Gästehaus und natürlich einem Basketballplatz.
O. J. Simpsons zwangsversteigertes Haus, Miami, Florida, USA

Doch ließ sich der Bungalow trotz aller Annehmlichkeiten nicht verkaufen, und das Haus wurde laut einem Bericht der Zeitung „New York Post“ 2022 abgerissen. Im Sommer desselben Jahres wurde das leere Grundstück (im Bild) für rund 2,55 Millionen Euro zum Kauf angeboten. Haben wollte es aber keiner. Auch nicht, als der Preis auf 1,9 Millionen Euro gesenkt wurde. Im Februar 2023 wurde das Anwesen dann ganz vom Markt genommen. O. J. Simpson wohnt seit seiner Haftentlassung auf Bewährung in einer Golfanlage in Las Vegas.
Chris Martins Malibu-Villa, Kalifornien, USA

Der Coldplay-Frontmann Chris Martin ist Besitzer von so einigen Häusern in Malibu. Von einem ganz besonders markanten Gebäude aus dem Jahr 1972 trennte er sich aber im November 2022. Der Abriss des Hauses, das von dem renommierten Avantgarde-Architekten und Frank-Lloyd-Wright-Schüler John Lautner entworfen wurde, war lange geplant. Grund dafür waren wohl die zahllosen Umbauten und Renovierungen der vergangenen Jahrzehnte, die das Gebäude zu einem architektonischen „Sammelsurium von etwas abweichenden Stilen und Geschmäckern“ werden ließ, so die Immobilien- und Promiseite „Dirt“.
Chris Martins Malibu-Villa, Kalifornien, USA

Martin kaufte das Anwesen, auf dem er bis zur Scheidung und mit einigen Unterbrechungen zusammen mit Gwyneth Paltrow wohnte, 2014 für umgerechnet 10,3 Millionen Euro. Allerdings war der Musiker nie wirklich zufrieden mit dem Haus, für dessen Innengestaltung er den Designer Windsor Smith beauftragt hatte. 2019 beantragte der Coldplay-Sänger die Abrissgenehmigung. Laut „Dirt“, auf deren Seite der Strandbungalow als „architektonisches Juwel“ bezweichnet wurde, ist Martins einstiges Zuhause nun komplett abgerissen.
Chris Martins Malibu-Villa, Kalifornien, USA

Das Architektenhaus wurde bereits in den 1970er-Jahren und später in den 1990er-Jahren erneut umgestaltet, bevor Martin und Paltrow die „Garwood Residence“ nach ihrem Gusto verschönerten. Trotz der Renovierungen war der Bungalow mit seinen orangefarbenen Holzverkleidungen, dem gemauerten Kamin, niedrigen Decken und großen Glasschiebetüren irgendwie in den 1970er-Jahren stecken geblieben. Sandsteinböden zogen sich durch das gesamte Haus, das über vier Schlafzimmer, drei Bäder und sogar über eine separate Profiküche für den hauseigenen Koch verfügte.
Chris Martins Malibu-Villa, Kalifornien, USA

Das Anwesen bietet neben einem Profi-Tennisplatz, einem Fitnessraum und einem privaten Yogastudio vor allem auch einen herrlichen Blick auf die umliegenden Berge und den Pazifik. Vom rund 4.000 Quadratmeter großen Garten mit vielen Obstbäumen führt ein kleiner Privatweg direkt zum Sandstrand von Little Dume Beach. Kein Wunder, dass Martin dort nun ein neues, rund 465 Quadratmeter großes Heim plant, inklusive neuem Tennisplatz, Swimmingpool und Amphitheater.
Chris Martins Malibu-Villa, Kalifornien, USA

Laut Bauantrag will Martin neben dem zweistöckigen Haupthaus auch ein freistehendes Garagengebäude, einen riesigen Carport sowie ein 84 Quadratmeter großes Gästehaus bauen lassen. Bleiben wird natürlich der private Waldweg zum weißen Sandstrand, der direkt vom Hinterhof über eine Außentreppe zu erreichen ist. Architekturfans verurteilten den Abriss allerdings scharf. Die Lautner-Stiftung postete auf Instagram: „Wenn man etwas nicht mag, dann kauft man nicht! Schande über Chris Martin für den Abriss der Garwood Residence... Ein weiterer Lautner, der für die Ewigkeit verloren ist.“
Donald Trumps Strandvilla, Florida, USA

Der frühere US-Präsident Donald Trump kaufte 2004 bei einer Zwangsversteigerung das Anwesen „La Maison de l'Amitié“ – übersetzt „Haus der Freundschaft” – in dem Nobelort Palm Beach in Florida für den stolzen Preis von damals 41 Millionen Dollar (heute umgerechnet rund 60 Mio. Euro). Nach dem Verkauf erklärte Donald Trump gegenüber der „Palm Beach Daily News“, er beabsichtige, die Villa in Florida zum „zweittollsten Haus in Amerika” zu machen – nach seinem nahegelegenen Privatklub Mar-a-Lago.
Donald Trumps Strandvilla, Florida, USA

Obwohl Berichte auftauchten, nach denen Trump über 25 Millionen Dollar für die Renovierung des 5.574 Quadratmeter großen Anwesens ausgegeben haben soll, erklärte der Immobilienmogul gegenüber dem Magazin „Politico“, dass er es lediglich „ein bisschen aufgeräumt“ habe, „aber nicht zu sehr”.
Donald Trumps Strandvilla, Florida, USA

Das extravagante Strandhaus bot alles, was sich ein Milliardär nur wünschen kann: von einem Ballsaal, einer Kunstgalerie und einem 30 Meter langen Pool bis hin zu diamantenen und goldenen Badezimmerarmaturen und einer Garage mit Platz für 40 Autos. Kaum zu glauben, aber 2008 soll die Villa von dem russischen Oligarchen Dmitri Rybolowlew für den völlig überteuerten Preis von damals 95 Millionen Dollar (heutiger Geldwert 123 Mio. Euro) gekauft worden sein – 55 Millionen Dollar mehr als Trump ursprünglich dafür bezahlt hatte. Und das, obwohl das Anwesen ein ernsthaftes Schimmelproblem aufwies.
Donald Trumps Strandvilla, Florida, USA

Die Transaktion erregte später Aufsehen und zog Anschuldigungen wegen angeblicher Geldwäsche nach sich. Aber Trump – mittlerweile in anderer Sache wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt – wurde von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen. Am Ende soll das Schimmelproblem so schlimm gewesen sein, dass Rybolowlew beschloss, das Anwesen abreißen zu lassen. 2016 war es dann so weit. Danach wurde das Grundstück in drei Parzellen aufgeteilt, die der Oligarch anschließend für insgesamt rund 100 Millionen Euro verkaufte, wodurch er seine Verluste wieder ausgleichen konnte – und sogar noch Gewinn machte.
Landhaus von Prinz Andrew und Fergie, Berkshire, Großbritannien

1986 ging Queen Elizabeth II. aufs Ganze, als sie ihrem frisch verheirateten Sohn Prinz Andrew und dessen Frau ein 270 Hektar großes Grundstück auf dem königlichen Sunninghill Park Estate in Berkshire schenkte. 1987 begannen die Bauarbeiten für ein schickes Herrenhaus mit zwölf Schlafzimmern, königlichen Empfangsräumen, Ställen und einem Swimmingpool.
Landhaus von Prinz Andrew und Fergie, Berkshire, Großbritannien

Die Ehe von Prinz Andrew und Sarah Ferguson zerbrach jedoch kurz nach dem Einzug des Paares. 1996 ließen sich die beiden scheiden, lebten aber weiterhin mit ihren beiden Töchtern zusammen.
Landhaus von Prinz Andrew und Fergie, Berkshire, Großbritannien

Die Familie zog schließlich in die Royal Lodge in Windsor um und der heute in Ungnade gefallene Prinz verkaufte die Villa 2007 an den kasachischen Investor Kenes Rakishev für damals 15,7 Millionen Pfund (heutiger Geldwert umgerechnet rund 26 Mio. Euro) – 3,1 Millionen Pfund mehr als der geforderte Verkaufspreis.
Landhaus von Prinz Andrew und Fergie, Berkshire, Großbritannien

Wie sich später herausstellte, war der milliardenschwere Oligarch Timur Kulibajew der eigentliche Besitzer, doch anstatt sich in dem Anwesen niederzulassen, ließ er die teure Villa leer stehen. Das Landhaus befand sich schließlich in einem so schlimmen Zustand, dass die Gemeindeverwaltung drohte, es zu beschlagnahmen. Nachdem eine Baugenehmigung für den Abriss erteilt worden war, wurde der baufällige Schandfleck 2016 in Schutt und Asche gelegt. Auf dem Grundstück entstand später ein noch größeres Haus.
Strandhaus von Pablo Escobar, Florida, USA

Der wohl berüchtigtste Drogenboss aller Zeiten, Pablo Escobar, war Anfang der 1990er-Jahre schätzungsweise bis zu 30 Milliarden Euro schwer. Obwohl sein Hauptwohnsitz in Kolumbien war, besaß der „König des Kokains” eine Reihe von Traumhäusern auf der ganzen Welt, darunter dieses rosa Strandhaus in Miami.
Strandhaus von Pablo Escobar, Florida, USA

Escobar kaufte das 681 Quadratmeter große Haus im Jahr 1980 für umgerechnet rund 775.000 Euro und nutzte es laut dem Wirtschaftsmagazin „Forbes“ wahrscheinlich als Versteck für Kokain. Doch der Drogenboss hatte nicht viel von seiner protzigen Villa mit vier Schlafzimmern und sechs Bädern. 1987 beschlagnahmten die US-Behörden das Versteck und verkauften es für umgerechnet rund 925.000 Euro.
Strandhaus von Pablo Escobar, Florida, USA

Seine Verbrechen holten Escobar schließlich ein und der Kartellchef wurde am 3. Dezember 1993 in seiner Heimatstadt Medellín von der kolumbianischen Polizei erschossen. Sein ehemaliges Strandhaus in Miami wurde 2012 durch ein Feuer beschädigt und stand leer, bis es 2014 von Christian de Berdouaré, dem Eigentümer der Restaurantkette Chicken Kitchen, für rund neun Millionen Euro gekauft wurde.
Strandhaus von Pablo Escobar, Florida, USA

Christian de Berdouaré ließ das Anwesen 2014 abreißen, aber erst nach einer umfassenden Durchsuchung. Denn Escobar war dafür bekannt, dass er in seinen verschiedenen Wohnsitzen rund um den Globus große Summen an Bargeld versteckte. Zufälligerweise entdeckten die Arbeiter beim Abriss einen versteckten Tresor. Es ist jedoch nicht bekannt, was sich darin befand. Der Gastronom plante, das Haus durch einen modernen Neubau zu ersetzen, änderte aber seine Meinung und bot das geräumte Grundstück für rund zwölf Millionen Euro zum Verkauf an. Inzwischen wurde die Verkaufsanzeige aber zurückgezogen.
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Mini-Schloss der Familie Vanderbilt, New York, USA

Das „William K. Vanderbilt House“, eine der prächtigsten Villen des Goldenen Zeitalters an der Fifth Avenue von New York, gehörte einst einer der erfolgreichsten und reichsten Unternehmerfamilien der USA. Mit dem schlossähnlichen Anwesen, das 1879 in Auftrag gegeben wurde, habe die Familie die Aufnahme in die New Yorker High Society schaffen wollen, wie Arthur T. Vanderbilt II, einer der Nachfahren des Clans, in seinem Buch „Fortune's Children“ schreibt.
Mini-Schloss der Familie Vanderbilt, New York, USA

Das weiße Kalksteinhaus im Stil der französischen Renaissance wurde in den 1880er-Jahren fertiggestellt und erhielt begeisterte Kritiken. Der „Architectural Record“ lobte seine „Vornehmheit, Eleganz [und] Würde”. Die Inneneinrichtung zeugte von dem tadellosen Geschmack der Vanderbilts und war mit prächtigen Möbeln und Kunstwerken ausgestattet, die die Unternehmerfamilie in Antiquitätenläden und von schwerreichen Aristokraten in Europa erworben hatte.
Mini-Schloss der Familie Vanderbilt, New York, USA

Der Salon wurde in Paris von der renommierten Innenausstattungsfirma Jules Allard entworfen und eingerichtet. Er verfügte über eine Ebenholzkommode, die einst Marie Antoinette gehörte. Nicht lange nach der Fertigstellung der Villa sicherte sich Alva Vanderbilt, die Ehefrau von Eisenbahnmagnat William K. Vanderbilt, mit einem glanzvollen Kostümball endgültig ihren Platz in der New Yorker Gesellschaft. Die Veranstaltung war damals in aller Munde.
Mini-Schloss der Familie Vanderbilt, New York, USA

Das mächtige Paar ließ sich 1895 scheiden. Nach dem Tod von William K. Vanderbilt im Jahr 1920 wurde die Villa zum Verkauf angeboten. Das geliebte Haus einer der berühmtesten Familien der Welt stand bis Mitte der 1920er-Jahre leer, bis es von dem Immobilienentwickler Benjamin Winter gekauft wurde. Dieser ließ die Villa umgehend abreißen und ließ an ihrer Stelle ein Hochhaus mit Büroflächen errichten.
Château Miranda, Celles, Belgien

Das monumentale neugotische Château Miranda im belgischen Celles zählt wohl zu den prächtigsten verlorenen Landhäusern Europas. Es wurde 1866 vom englischen Architekten Edward Milner für die Aristokratenfamilie Liedekerke-Beaufort erbaut, die während der Französischen Revolution ihren ursprünglichen Sitz, das Château de Vêves, aufgegeben hatte.
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Château Miranda, Celles, Belgien

Die Familie war gezwungen, ihr Haus während des Zweiten Weltkriegs endgültig aufzugeben, als es von den Nazis besetzt wurde. Nach dem Krieg wurde das Anwesen in Château de Noisy umbenannt und zu einem Waisenhaus und Ferienlager umfunktioniert. Zuletzt wurde das schlossähnliche Anwesen als Schule genutzt, bevor es 1991 endgültig verlassen wurde.
Château Miranda, Celles, Belgien

Nach Jahren der Vernachlässigung und Vandalismus wurde das inzwischen zu einer Ruine verfallene Château 1995 durch einen Brand schwer beschädigt. 2006 zerstörte dann auch noch ein heftiger Sturm einen Großteil des Dachs. 2016 hatte der örtliche Bauunternehmer Luc Lavroff ehrgeizige Pläne, das Gebäude abzureißen und in Spanien neu zu errichten.
Château Miranda, Celles, Belgien

Tragischerweise wurde bei Lavroff im Februar 2017 Krebs diagnostiziert und so musste sich der Immobilienentwickler aus dem Geschäft zurückziehen. Das halb abgerissene Gebäude wurde dem Abbruchunternehmen Castignetti überlassen. Da kein Käufer für die Überreste gefunden werden konnte, traf das Unternehmen im Oktober desselben Jahres die Entscheidung, auch den Rest abzureißen. Seitdem existieren vom Château Miranda nur noch schaurig-schöne Bilder.
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